Stimmen von Kommunikationsprofis in der Krise

Corona hat uns alle im Griff. Jeder ist auf irgendeine Art von dem Virus betroffen und leicht sind diese Zeiten für niemanden. Überall herrscht Ungewissheit, Sorge und niemand hat einen Masterplan, wie mit der jetzigen Situation umzugehen ist.

Auch die Agentur in der ich die TV-Promotion geleitet habe, hat fürs Erste Kurzarbeit angemeldet, da wir unter anderem für viele Veranstaltungen arbeiten, die nun erstmal verschoben wurden.

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Alle Kollegen -außerhalb der Geschäftsführung und deren Stellvertretern- arbeiten erstmal 50%. Auch für mich eine ungewohnte Situation, doch wie so häufig, versuche ich es positiv zu sehen. Nun habe ich mehr Zeit endlich mein Coaching im Bereich Personal Branding auszuweiten. Etwas das ich schon so lange vor hatte und für das die Zeit einfach zu knapp war.

Darüber hinaus kümmere ich mich um diesen Blog und den Podcast „Be your brand“. Für letzteren gab es neulich eine kleine Umfrage, an der sich auch viele Kommunikatoren beteiligt und zur aktuellen Situation Stellung bezogen haben.

Hier möchte ich einige Zitate, Erfahrungen, Anregungen der Kollegen mit euch teilen.

„Überbrückt die Distanz zwischen den Menschen, die jetzt zwangsläufig eintritt!“

Lautet ein Appell an uns alle von Kommunikationsprofi Sachar Klein. Er und seine Familie sind dazu übergangen, wieder mehr mit Menschen zu sprechen -sei es am Telefon oder via Videocall. Also wirklich einmal dem anderen zuzuhören und sich Zeit füreinander zu nehmen.

In seiner Agentur Hypr ist es Sachar wichtig, seinen Kunden und Mitarbeitern ein gutes Gefühl zu geben:

„Beruflich bin ich natürlich mit Rat und Tat dabei, unseren Kunden zu helfen möglichst unbeschadet aus dieser Krise zu kommen und ihnen auch ein guter Partner zu sein. Ihnen Mut und Zuversicht zu spenden (…)

Aber genau so gilt das auch für mein Team, das natürlich –genauso wie ich– verunsichert ist, was wir überhaupt machen dürfen, wie wir durch diese Zeit kommen, möglichst ohne zu erkranken. Und natürlich trägt uns auch alle die Sorge um unsere Familien. Um unsere Kinder, unsere Eltern, unsere Großeltern.

Was mir in dem Kontext wichtig ist, ist maximal ansprechbar zu sein und Leuten Hilfe und Zuversicht zu spenden.“

“Wer im Sommer Schützenfest feiern will, der bleibt jetzt zuhause!”

Ist eine der wichtigsten Botschaften von Dennis Meding aus Attendorn. Er arbeitet bei der Agentur „Des Wahnsinns Fette Beute“. Auch er ist natürlich  -wie wir alle- im Homeoffice. Entgegen vieler Kritiker läuft die Zusammenarbeit auch in dieser Arbeitsform mit seinen Kollegen hervorragend:

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„Was mir echt ans Herz gegangen ist, war ein Call in dem alle Mitarbeiter zugeschaltet waren. Da ging es um die aktuelle Situation. Und ich muss sagen, ich weiß ja wie stark unser Zusammenhalt ist in der Agentur, aber dieser Call war nochmal außergewöhnlich, so viel positiver Spirit von allen gemäß dem Motto „Alle für einen“. Das war toll. Das motiviert mich sehr.“

“Es ist ok, auch mal traurig zu sein!”

Eine sehr emotionale Botschaft hat Anna-Lena Müller aus dem Global Content Hub der Volkswagen AG bei “Be your Brand”. Und in diesem Zusammenhang erzählt sie auch, dass es toll ist, zu versuchen, immer das Beste aus allem zu machen, aber jedem von uns auch mal Momente der Schwäche zustehen.

“Ich weiß, dass ich selbst versuche, im Internet die positiven Momente zu teilen, dennoch möchte ich auch auf dem Weg sagen, dass es vollkommen ok ist, mit der Situation gerad nicht nur positiv umgehen zu können. Und nicht nur Kraft in Yoga, Homeoffice und digitalen Lösungen zu finden.

Natürlich gibt es aktuell viele Möglichkeiten, seine Zeit sinnvoll zu nutzen. (…) Ich möchte aber sagen, dass es gar nicht darum geht, die Zeit sinnvoll zu nutzen. Es ist auch total OK, mit einer großen Tafel Schokolade einfach nur auf dem Sofa zu sitzen und sich zu wünschen, dass bald wieder bessere Zeiten kommen.”

„Versucht euch einzubringen!

…sei es Masken zu nähen oder den Nachbarn zu helfen.“ Rät die Kommunikatorin Stephanie Kowalski. Sie hat eine besonders schöne Form gefunden, anderen in dieser Zeit zu helfen. Nämlich indem sie ihr Wissen und ihr Talent zur Verfügung stellt:

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„Einerseits teile ich gerade kostenlos mein Sketchnote Know How. Ich hatte schon diverse Zoom-Calls mit Menschen, die kreative Ideen haben und Fragen zu dem Thema, die ich ihnen dann beantworte. Außerdem unterstütze ich zur Zeit diverse digitale Formate und male dazu kostenfrei Sketchnotes, um deren Themen einfach zu pushen und auf die Kurse und Webinare aufmerksam zu machen.“

PR-Profi Marie Christine Frank unterstützt mit ihrer Agentur „Drei Brüder“ ebenfalls vielversprechende neue Projekte:

„In der letzten Woche haben sich viele Menschen aus meinem Netzwerk bei mir gemeldet, weil sie großartige Ideen entwickelt haben, wie man UnternehmerInnen, Selbständigen und Künstlern helfen kann, jetzt in dieser Zeit wo bei denen so viele Aufträge wegbrechen.… Ich versuche dann zu trommeln, dass diese Projekte bekannt werden.“

“Setzt eure Herzens-Projekte um!”

Maries Appell an uns alle rüttelt übrigens richtig schön auf: „Ich kann nur empfehlen, Dinge die lange liegen geblieben sind, endlich anzupacken, sein eigenes Projekt zu starten, einen Podcast oder einen Blog oder –so wie ich – einen Newsletter zu installieren.

Sich da Gedanken zu zumachen, die Zeit nehmen, ein Branding entwickeln etc. …all die Dinge, die irgendwo schon länger im Herzen sind, aber man sich immer gesagt hat: Das mache ich dann, wenn ich viel Zeit habe. Jetzt ist sie da: die Zeit!“

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Ganz so viel Zeit hat Kommunikations-Profi und Gute-Laune-Garant Frank Behrendt allerdings nicht, da er den halben Tag seine Kinder unterrichtet. Aber einen wunderschönen Denkanstoß den ihm seine Mutter mit auf den Weg gegeben hat:

„Junge, als wir nach dem zweiten Weltkrieg das Land, das in Schutt und Asche lag, wieder aufgebaut haben, da hatten wir nichts, aber wir hatten ganz viel Energie, etwas Neues zu schaffen. Jetzt müsst ihr gemeinsam dafür sorgen, dass wir alle wieder in die Spur kommen und das werdet ihr auch schaffen“

Woher Frank seine positive Lebenseinstellung hat, ist spätestens jetzt klar geworden.

“Hört anderen Menschen zu!”

Auch wenn reale Treffen gerade nicht umsetzbar sind, gibt es genug andere Möglichkeiten der Kommunikation. Die WDR-Journalistin Franziska Hilfenhaus hat in den letzten Tagen festgestellt, wie groß der Redebedarf unserer Mitmenschen ist.

Hier kann jeder von uns sich zum Ziel setzen, einfach mal wieder jemanden, mit dem vielleicht auch länger kein Kontakt bestand, anzurufen und zu hören, wie es der Person so geht.

Darüber hinaus ist es Franziska sehr wichtig, den Menschen Respekt zu zollen, die jeden Tag für uns arbeiten. Mit einem “Danke!” an der Kasse im Supermarkt oder dem abendlichen Applaus um 21 Uhr von der Terrasse oder aus dem Fenster:

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„Als Journalistin habe ich in den letzten Tagen viel mit Menschen gesprochen, die noch arbeiten wie KassiererInnen, KrankenpflegerInnen und die sagen auch, dass das für sie ganz toll ist und bestärkend und eine große Wertschätzung zeigt, dass wir dort jeden Abend stehen und klatschen. Deswegen mache ich da immer mit und finde, das sind sehr schöne Momente.“

Auch ich stehe jeden Abend um 21 Uhr auf der Terrasse. Darüber hinaus gibt es aktuell zwei Folgen von “Be your Brand” die Zuversicht und Mut in dieser Zeit spenden sollen. Der dritte Teil erscheint am Donnerstag.

Bleibt gesund!