Vor einer ganzen Weile habe ich hier bei PRleben schon mal über Pinterest geschrieben. Ich bin ja ein wirklich großer Fan fast jeder Social Media Plattform – auch wenn Pinterest KEINE Social Media Plattform ist. Eine Weile lang habe ich ganz fleißig Pins passend zu PRleben und auch zu „Be your brand“ erstellt und gepinnt. Aber irgendwie hatte ich den Dreh wohl nicht so richtig raus.
Zum einen ist Pinterest – wie ja eben schon gesagt – keine Social Media Plattform – und ich mag nicht gerne Dinge teilen (oder pinnen), ohne dadurch direkt mit Menschen in Kontakt zu treten. Zum anderen habe ich meine Pins, weil ich dachte, „man“ macht es halt so, aufwändig mit Canva erstellt.
Aufwändig ist natürlich immer Definitionssache. Für viele ist es sicher ein Klacks Fotos dort nochmal eben hochzuladen, mit seiner Corporate-Farbe zu hinterlegen, sich einen mehr oder weniger klugen Text auszudenken und den direkt auf die Grafik zu packen. Abspeichern – bis dahin ist bei mir pro Pin schon meinst 20 Minuten Zeit drauf gegangen!
…Danach dann bei Pinterest hochladen, einen cleveren Text mit den passenden Keywörtern und Hashtags aus den Fingern saugen. Dann pinnen – um den Vorgang es ganz kurz zu schildern. Leute, das hat mich wahnsinnig gemacht.
Zwar habe ich in meiner sehr “aktiven Zeit” schnell gesehen, dass der Trafik auf meinem Blog zugenommen hat, doch irgendwie war es mir die Zeit nicht so ganz wert. Ich habe immer gedacht: “das mit Pinterest mache ich später”. So wie Hemden bügeln oder die Küchenschränke ausräumen.
Naja, und jetzt war ich vor kurzem für meinen Arbeitgeber auf einem Pinterest Workshop, um auch Kunden – zu denen Pinterest passen könnte – die Plattform nahebringen zu können. Ich muss sagen – ich habe einiges gelernt. Und ein paar meiner Learnings möchte ich hier mit euch teilen:
1. Auch „unaufwändige Pins“ laufen gut
Nach meiner Vorrede – klar, wohl die wichtigste Info für mich. Ich ging davon aus, dass mein Pinterest Profil am besten einheitlich aussehen sollte. Alles „schön“ in einem Look, eine Schrift, eine Farbe. Ein Wiedererkennungswert.
Halt so wie meine Treppenfotos bei Instagram – wobei die nix mit schön zu tun haben, aber einen Wiedererkennungswert haben sie und das Profil erscheint in einem einheitlichen Look. Unsere Referentin von Pinterest konnte mich aber ziemlich schnell davon überzeugen, dass es bei Pinterest nicht darum geht.
OK – Ich kann also auch ein passendes, ansprechendes Bild posten, das zu meinem Content passt (ganz vielleicht nicht mein Logo drauflegen) und drauflos pinnen. Mega. Was eine Zeitersparnis. Bei drei Pins eine schlappe Stunde eingespart. Ein Grund es nochmal zu versuchen.
2. Video- und Story-Pins ausprobieren
Beides gibt es noch nicht sehr lange bei Pinterest. Und die Story-Pins entwickelt das Unternehmen wohl derzeit auch noch weiter. Doch beides kann genutzt werden und sorgt bei vielen Nutzern für ganz enormen Traffic.
Die Video-Pins können bis zu 15 Minuten lang sein, wobei sich solch langen Pins wohl kaum jemand anschaut. Und es gilt verschiedene Punkte zu berücksichtigen (vieles davon gilt ganz grundsätzlich für Videocontent und nicht nur in Bezug auf Pinterest). Das Video sollte:
- Von Beginn an Interesse wecken
- Ein ansprechendes Branding haben
- Allein die Bilder sprechen lassen (Ton wird in den seltensten Fällen ausgespielt)
- Eine Geschichte erzählen
- Kurz und knapp sein.
Ich werde es testen! Testen gilt übrigens grundsätzlich bei Pinterest. Eine Geheimformel für Content der viral geht hat das Unternehmen nicht.
3. Der Content sollte langfristig angelegt sein
Pinterest-NutzerInnen suchen nicht nach News oder dem neusten Klatsch und Tratsch auf der Plattform, sondern nach langfristigen Lösungen. Sie möchten sich inspirieren lassen.
Wie das Unternehmen selber es ausdrückt, deshalb der Marketing-sprech: „Pinterest will Menschen inspirieren, ein Leben zu schaffen, das sie lieben“. Und da passen viele Inhalte von Rezepten, Einrichtung, Bastelideen, aber durchaus auch Personal Branding, PR oder ähnliches.
Nur Dinge wie: Die besten PR-Events um März 2020 Ende Februar zu pinnen ist nicht besonders sinnvoll. Dann eher: So gelingt der Einstieg in die PR-Branche oder ähnliches. Die Ideen müssen nicht immer brandneu sein, aber sie sollten auf Dauer angelegt sein.
4. Die Größe des Accounts spielt keine Rolle
Anders als bei Instagram, Twitter und Co. ist die Accountgröße nicht relevant, wenn es um die Verbreitung von Content geht. Auch „Anfänger“ können, wenn es ein guter, relevanter Pin ist, direkt zu Beginn Erfolge erzielen.
Meint: Dass der Pin auch schon bei kleinen Pinnern eine sehr große Reichweite bekommen kann. Es kommt halt auf den Content an und nicht darauf wer ihn erstellt.
5. Viel hilft viel
Echt wahr. Hätte ich vor dem Kurs nicht gedacht. Hin und wieder höre ich diese Aussage auch bei Instagram oder Facebook. Da hat es allerdings eher die umgekehrte Wirkung, wenn mein Feed von Personen zu sehr geflutet wird, dann entfolge ich sehr schnell.
Bei Pinterest ist das anders. Natürlich sollte es nicht alle 5 Stunden der gleiche (relevante) Pin sein, sondern schon ein wenig Abwechslung geboten werden, aber grundsätzlich können ruhig (je nach Zeit) 20 bis 40 Pins pro Tag rausgehauen werden.
6. Re-pinnen kannst du dir sparen
Auf Twitter ist es selbstverständlich – zumindest für mich – interessante Inhalte meines Netzwerks weiterzuverbreiten. Das ist ja auch EIN Gedanke der sozialen Netzwerke: Nicht nur raushauen, sondern auch auf die anderen schauen, unterstützen, kommentieren, wertschätzen.
ABER Pinterest IST eben kein soziales Netzwerk und dem Pinner geht es in aller erster Linie ja darum, seinen eigenen Content zu teilen, deshalb muss er sich um die Inhalte der anderen nicht wirklich kümmern und diese Re-Pinnen… zum Beispiel mit dem Hintergedanken, dass andere dann auch die eigenen Inhalte teilen.
Darum geht es nicht bei Pinterest. Konzentriere dich auf deinen eigenen, relevanten, zeitlosen, hochwertigen Inhalt.
Abschließend
Vielleicht konnte ich Pinterest jetzt ein wenig schmackhaft machen. Für Anfänger gibt es auch recht hilfreiche Tutorials wie dieses hier, die den Einstieg erleichtern. Ob ich meine Pinterest-Karriere nochmal aufleben lasse? Es reizt mich schon….
Demnächst gibt es übrigens eine Podcastfolge “Be your Brand” mit noch weiteren hilfreichen Tipps zum Thema Pinterest.