So wird der Red Carpet ein Erfolg! – 10 Tipps

Es sind weit über 100 rote Teppiche, die ich inzwischen hinter mir habe. Manchmal sind es drei in einer Woche, manchmal auch nur einer im Monat. Manche sind rot, manche nicht. Manche sind glamourös, manche nicht. Manche sind ein voller Erfolg in jeder Hinsicht und manche eher ein Griff in die Toilette. Womit das zu tun hat? Mit einer vernünftigen Planung.

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Natürlich kommt es auch auf das Ziel an, das ein Veranstalter mit seinem Roten Teppich verfolgt. In der Regel sind die obersten Ziele: Eine Medienberichterstattung, glückliche Gäste und zufriedene Sponsoren. Um einfach mal ein paar zu nennen.

Um diese Ziele zu erreichen, sollten folgende Punkte beachtet werden:

1. Backdrop

Das Backdrop oder die Fotowand. Das ist die Wand auf der Rückseite des Roten Teppichs… die Fläche, auf der die Logos der Sponsoren und der “Name der Veranstaltung” aufgedruckt sind. Bestenfalls lesbar und anschaulich. Da die Fotowand eines der wichtigsten Details am Red Carpet ist, habe ich ihr vor einiger Zeit einen eigenen Artikel gewidmet. Hier könnt ihr noch mal nachlesen, was bei einer Pressewand alles zu beachten ist.

2. Podeste

…und zwar nicht für die Gäste die über den Teppich laufen, dann würden die Fotografen wahrscheinlich wahnsinnig (Fotos von unten nach oben sind nicht cool), sondern für die Fotografen. Zumindest, wenn es sehr viele Fotografen sind und der Teppich nicht lang genug, dass alle in einer Reihe stehen können.

Die erste Reihe der Fotografen kann auf dem Boden stehen, die zweite Reihe dann auf einem Podest. Vier Dinge sind wichtig:

  • Das Podest sollte nicht zu hoch sein. Die Fotografen möchten den Menschen ja nicht auf den Kopf fotografieren!
  • Das Podest muss recht nah an den Fotografen der ersten Reihe stehen. Dann ist es leichter über die erste Reihe hinweg zu fotografieren. Hinterköpfe der Kollegen im Anschnitt vor Promi XY sind nie besonders hübsch anzusehen.
  • Keine Fotografen hinter die Kamera-Teams. Wer will Fotos von Promis die gerade ein RTL, ProSieben oder ZDF-Mikro im Gesicht haben!?
  • Kein Kamerateam aufs Podest. Eignet sich nicht für Interviews.

3. Abkleben

Übers Abkleben habe ich schon öfter geschrieben. Doch eigentlich kann ich gar nicht oft genug darüber schreiben, wie viele Menschen damit glücklich gemacht werden. Die Journalisten, Fotografen und Kamerateams freuen sich, einen festen Platz am Roten Teppich reserviert zu bekommen.

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Keine Schlachten um den „besten Platz“ oder wer zuerst kommt mahlt zuerst. Alles hat seine Ordnung. Auch der Veranstalter muss sich keine Sorgen machen, dass der DPA-Fotograf, -weil er vielleicht extrem unter Zeitdruck steht und später kommt- oder das Team der Tagesschau keinen Platz mehr bekommen. Wer angemeldet ist, für den wird abgeklebt und eigentlich hält sich jeder dran.

Wir bereiten im Vorfeld Schilder mit dem Namen des Mediums vor und sobald der Rote Teppich liegt (bzw. ca. eine Stunde vor Beginn der Akkreditierung) kleben wir die Schilder mit Gaffa-Tape auf den Boden. Das geht auch gut wieder ab.

Zwei Hinweise: 1. Es gibt Locations: Wie zum Beispiel die Elbphilharmonie, da solltest du auf gar keinen Fall Gaffa-Tape auf die Erde kleben, das mögen die Verantwortlichen vor Ort gar nicht. Deshalb lieber fragen und ggf. dann die Schilder am Gitter oder direkt auf dem Teppichboden anbringen. Tipp 2. Kamerateams brauchen mehr Platz, als ein Fotograf. Klingt logisch – wird aber längst nicht von jeder Agentur bedacht!

4. Genug Platz

Womit wir beim Punkt genug Platz wären. Niemandem ist geholfen, wenn es hinter dem Roten Teppich ein Hauen und Stechen gibt, weil sich die Medienvertreter quasi stapeln müssen. Bevor wild Einladungen verschickt werden, heißt es: checken wie viel Platz haben wir und welche Medienvertreter möchten wir vor Ort haben, also auch schauen: wen benötigen wir nicht.

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Es gibt Agenturen, die einfach mal alle einladen und dann anschließend absagen müssen, weil der Platz vorne und hinten nicht reicht. Ich finde das ziemlich unhöflich. Bei einer Geburtstagsparty würde ich das ja auch nicht machen.

5. NUR Promis auf den Teppich

Nicht weil ich so ein Promifan bin, sondern weil es die Arbeit auf Veranstaltungen sehr vereinfacht. Es gibt zwei Arten von Roten Teppichen auf Veranstaltungen. (Und aus Veranstaltersicht kann ich beide gut verstehen!) Zum einen die, auf denen sich NUR die Promis zeigen, zum anderen die, über die ALLE geladenen Gäste laufen. Ob prominent oder nicht. Bei 3.000 Gästen, von denen vielleicht dreißig prominent sind, ist es extrem schwierig, gute Pressefotos und TV-Interviews zu machen.

Also Material, bei dem nicht einer der anderen 2.970 Menschen durchs Bild läuft. Für die Gäste, ist ein gemischter Teppich natürlich schön. Und ich bin auch kein Freund einer Zweiklassengesellschaft, aber der Presse und den PR-Leuten vor Ort erleichtert es die Arbeit SEHR, wenn es einen eigenen Teppich nur für Promis und Presse gibt, an dem ganz in Ruhe gearbeitet werden kann.

6. Bebilderte Gästeliste

„Wer ist denn der? Wie heißt die mit dem schwarzen Dutt? Wie schreibt man den Namen der Schauspielern die eben über den Teppich gegangen ist?“ Um all diesen Fragen ein Stück weit zu entgehen, ist eine Gästeliste eine ziemlich gute Möglichkeit. Besonders schön: Nicht nur die Namen der Promis auflisten, sondern auch ein Foto dazu packen.

Das ist immer eine schöne Tätigkeit für Praktikanten (oder Volontäre). Vom Verschicken dieser Gästelisten ist aus Datenschutzgründen abzuraten. Sie vor Ort, rein als Arbeitshilfe zu verteilen, ist in der Regel kein Problem. Vor einiger Zeit habe ich mich dem Punkt Gästeliste ausführlich gewidmet.

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7. Licht

Licht ist Licht?! DENKSTE! In Sachen Licht, gibt es einiges zu bedenken. Wenn der Rote Teppich draußen und am helllichten Tag stattfindet, dann achte unbedingt darauf, dass die Fotografen nicht gegen das Licht fotografieren müssen! Auch blöd, wenn die Promis direkt in die Sonne schauen bei den Interviews. Es ist immer besser den Red Carpet an einem schattigen Ort, bei Dunkelheit oder ggf. in einer Location stattfinden zu lassen.

Aber auch da lass dich auf jeden Fall beraten, was das Einrichten des Lichtes angeht. Und zwar von einem Profi. Menschen, die dir erzählen wollen, dass es super sei, Prominente von unten mit riesigen Scheinwerfen anzustrahlen, haben leider keinen Schimmer von ihrem Job.

8. Dresscode

Wenn du auf dem Roten Teppich arbeitest, dann achte darauf, dass du dich entsprechend kleidest. Was mir in diesem Zusammenhang echt wichtig ist: Lass dich nicht verbiegen. Kleide dich so, wie es zur Veranstaltung aber auch zu dir passt. Mich wird man niemals in einem Hosenanzug oder mit Blazer sehen.

Das steht mir einfach nicht und ist absolut NICHT mein Style. Eine schicke schwarze Hose nen schöner Rock oder ein hübsches Kleid mit hochwertiger (dunkler) Lederjacke sind auch ok.  Denn wer sich total verkleidet fühlt, wird auch nicht authentisch und professionell auftreten können. Weite Tipps in Sachen Red Carpet Dresscode findest du hier.

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9. Absperrungen

Ein so wichtiger Punkt! Sollte selbstverständlich sein!? Naja, eigentlich schon, doch das ist es leider nicht. Wir hatten mal eine Großveranstaltung, bei der wir für die Presse-Einladung und das Journalisten-Handling vor Ort zuständig waren, bei der das leider nicht wer Fall war. Der Veranstalter hatte extra eine Firma für Aufbau und Planung des Red Carpets beauftragt. Alles sah toll aus.

Aber zwischen Teppich und Journalisten gab es weder Gatter, noch Kordeln, noch sonst irgendetwas. Leider konnte auch nichts mehr organisiert werden. Nur mit ganz viel Unterstützung und durch viele wirklich langjährige Kontakte ist es uns geglückt, dass die 60 Berliner Pressefotografen den internationalen Stargast auf dem Red Carpet von ihren Plätzen fotografiert und nicht überrannt haben.

10. Farbe

Längst ist nicht mehr jeder rote Teppich rot. Das ist auch nicht weiter tragisch. Aber trotzdem sollte bei der Farbwahl etwas nachgedacht werden. Ein weißer Teppich zum Beispiel sieht nach den ersten Besuchern, die darüber gelaufen sind, einfach nur schmuddelig aus und vermittelt keinen besonders guten Eindruck.

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Schwarz mag ganz stylisch wirken, aber: einige vertraute Fotografen haben mir verraten, dass die Farbe extrem schlecht ist, weil sie alle schwarzen Schuhe „verschluckt“ und die Menschen auf den Bildern dann ganz komisch aussehen. Eigentlich ganz logisch, doch wer mitten in der Planung steckt, bedenkt solche Punkte manchmal nicht.

FAZIT

Es gibt noch einige weiter Punkte bei der Planung eines Roten Teppichs zu bedenken, aber wer diese 10 Tipps beherzigt ist schon ein großes Stück weiter. Und wer noch mehr wissen möchte… Ich stehe gerne mit Rat und Tat zur Seite.