Kaum ein Mann in Deutschland hat mehr Erfahrung mit Musik- und Kulturthemen im Printbereich, als Christoph Dallach. Der Journalist arbeitet für große deutsche Zeitungen und Magazine wie unter anderem DIE ZEIT und den KulturSPIEGEL. Mit PRleben hat er über seine Erfahrungen mit PR-Menschen gesprochen und einige interessante Anekdoten erzählt.
Was genau ist dein Job und wie bist du dazu gekommen?
Ich bin Journalist und schreibe für DIE ZEIT, ZEITMAGAZIN, KulturSPIEGEL und SPIEGEL-ONLINE vor allem über Musik. Dazu gekommen bin ich eher zufällig, als ich mich während meines Studiums des Kommunikationsdesigns bei einem Praktikum in die Textredaktion setzte und nicht wie vereinbart in die Grafik. Das war bei TEMPO, wo ich nach meinem Studium ein Volontariat absolvierte. Nach TEMPO schrieb ich vor allem für DIE WOCHE und den SPIEGEL und sonstwen der mit Geld lockte.
Wie kommst du in deinem Job am häufigsten an gute Geschichten, Informationen? Social Media, Newsseiten im Netz, persönliche Kontakte, eigene Recherche…
Es ist tatsächlich eine Mischung von allem. Wenn man zum Beispiel, etwas spannendes im Netz liest, hilft es natürlich zu wissen, wie man daran kommt. Kontakte! Aber ohne eigene Recherche geht nix!
Was bedeutet für dich gute PR? Kannst du sagen, welche Eigenschaften ein guter PR-Mensch mitbringen sollte?
Die Kunst guter PR besteht darin, Menschen nicht zu überfallen. Also mit Themen zu bedrängen von denen nicht klar ist, ob sie den Autoren im entferntesten interessieren. Gute PR- ist zu wissen, was man anbietet – und was nicht. Und vor allem wie! Je aufdringlicher einer ist, desto schneller erkaltet das Interesse.
Kannst du dich an eine PR-Aktion erinnern, die du richtig gut fandest?
Da erinnere ich mich an eine Reise nach London, wo wir die Band, um die es ging, dummerweise verpassten und trotzdem einen sehr lustigen Abend hatten.
Was sollte ein PR-Mensch im Job auf jeden Fall vermeiden? Gab es mal ein negatives PR-Erlebnis?
Ich war mal in Rom und als das Interview starten sollte, war alles anders als geplant und gegen alle absprachen. Ich wollte abreisen und wurde bedroht, dass man mir den Flug ja bezahlt habe und ich da nun durchmüsse. Dummerweise hatte der SPIEGEL den Flug bezahlt. Als das der PR Person dämmerte, ging dann doch alles ganz einfach – so wie geplant. Unangenehm!
Du bekommst ja viele Angebote von PR-Menschen, welche Angebote sind dir am liebsten und womit kannst du gar nichts anfangen?
Wenn man mit jemandem lange zusammenarbeitet, ist es sehr angenehm, sich aufeinander verlassen zu können. PR-Menschen die einem stur immer wieder Schlager anbieten, haben ihren Job nicht verstanden.
Welches Unternehmen / welche Marke leistet deiner Meinung nach richtig gute Öffentlichkeitsarbeit und warum… was beeindruckt dich daran?
Die meisten unabhängigen Plattenfirmen sind eine Spur lässiger, als die Majors. Die schicken/mailen ihre Infos und Produkte raus, aber melden sich nur direkt, wenn es wirklich gewichtige Themen sind. Wer lehnt schon ein Adele-Interview ab?
Könntest du dir vorstellen vom Journalismus in die PR zu wechseln? Warum /warum nicht?
Klar, es wäre spannend mal die Positionen zu wechseln, wenn man aus dem anderen Lager kommt.
Vielen Dank Christoph!
2 Gedanken zu „“Gute PR bedeutet, zu wissen WIE man etwas anbietet…”“