3 verrückte Promi-Geschichten die ich nie erzählen werde

Es gibt Erlebnisse im Job eines PR-Managers im Entertainment-Bereich, die er oder sie wahrscheinlich nicht so schnell vergisst. Ein paar davon teile ich hier mit euch. Zur Unterhaltung, zur Abschreckung oder – um etwas zu lernen. Das könnt ihr euch selber aussuchen 😉

In unserem Job haben wir immer wieder mit Künstlern zu tun. Ich treffe sie nicht nur an den Roten Teppichen oder im Backstage-Bereich von großen Events, sondern betreue sie bei Interviewtagen, begleite sie zu Talkshowauftritten und TV-Drehs, um mit „Rat und Tat“ zur Seite zu sein und meinen Job zu machen.

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Natürlich steht Diskretion dabei an oberster Stelle. Nach oder während einer Promi-Begegnung –ohne seine Genehmigung– Fotos zu posten oder vertrauliches weiterzuerzählen, geht einfach gar nicht.

Zehn Jahre bin ich jetzt PR-Managerin und nie habe ich mich mit irgendeinem VIP für Facebook, Instagram oder Co. ablichten lassen. Zehn Jahre in denen ich verdammt viele irre Geschichten erlebt habe mit Menschen, die öffentlich bekannt sind. Drei davon erzähle ich euch heute:

1. Zwei Promis „Lost in Berlin“

An einem Morgen mitten in Berlin. Es war eine meiner ersten Künstlerbegleitungen zum Sat.1 Frühstücksfernsehen.

Der Prominente, mit dem ich unterwegs war, hatte ein Buch geschrieben. Da ich ihn (zum Buch) bei den TV-Redaktionen angeboten und die Abstimmungen mit den Redakteuren getroffen hatte, war ich bei den Studiobesuchen dabei. Hält sich eine Redaktion nicht an Absprachen, die getroffen wurden – was offen gesagt wirklich selten ist – dann bin ich die Böse, die einschreitet. Als Künstler macht es sich nicht gut, zu schimpfen, zumal der Künstler ja auch nicht wissen kann, was im Vorfeld besprochen worden ist.

Damals befand sich das Sat.1 Studio noch am Gendarmenmarkt, auch unser Hotel war nicht weit entfernt. Mittlerweile kenne ich die Ecke fast im Schlaf, damals war es mein erster Besuch dort. Um auf Nummer sicher zu gehen, lief ich sogar am Vorabend vom Hotel einmal zum Studio, damit wir morgens um 5.30h den kurzen Weg auch im Dunkeln finden. Das hat geklappt.

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Nach der Sendung, alles war prima gelaufen, gingen wir ins Gespräch vertieft aus der Tür und den Gehweg entlang. Nach zehn Minuten fiel uns auf, dass wir eigentlich längst hätten da sein müssen. Verdammt, als Wegelegastheniker hatte ich keinen Plan und „meinem“ Künstler ging es ganz ähnlich. Somit hat er den erstbesten Passanten angequatscht und nach dem Weg zum Hilton Hotel gefragt.

Der Anzugträger kannte sich recht gut aus und half, im Gegenzug suchte er allerdings auch etwas und wir konnten helfen. Gerade im Gehen, fragten sich die beiden Männer genau gleichzeitig: „Irgendwoher kenne ich sie aber…!?“ Nun stellte sich heraus, dass dort ein erfolgreicher Bundespolitiker und ein deutschlandweit bekannter Entertainer beide „Lost in Berlin“ waren. Begossen wurde das mit einem leckeren Kaffee bei einem lockeren Plausch.

2. Vom Promi vor der Presse bloßgestellt

Das folgende Erlebnis war auch am Anfang meiner PR-Zeit. Meine Aufgabe: Interviews mit einem wirklich bekannten, mittlerweile nicht mehr aktiven Prominenten anzubieten. Hat geklappt.

Ich hatte ein Interview mit einem Radioredakteur organisiert. Ihn zuvor mit Infos versorgt. Promi und Redakteur in der Location zusammengeführt, einander vorgestellt und wir setzten uns zu dritt an einen Tisch. Der nette Radiokollege stellte seine erste Frage… Er bekam keine Antwort.

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Sichtlich irritiert (ich ebenfalls) wiederholte er seine Frage. Daraufhin fährt mich der Künstler an: „ICH KANN SO NICHT ARBEITEN!!! SIE SITZEN HIER RUM UND STARREN MICH AN!?“ Vollkommen verwirrt habe ich den Tisch verlassen. Gelernt habe ich:

1. Frage deine Künstler, ob sie dich beim Interview dabei haben möchten (die letzten acht Jahre hatte niemand mehr etwas dagegen)!

2. Dieser Mensch ist für seine cholerischen Ausbrüche im Umgang mit Menschen sehr bekannt… was mir leider erst nach diesem Erlebnis vielfach erzählt worden ist 😉

Zur Rolle einer PR-Managerin in Interviews habe ich schon öfters geschrieben.

3. Eine Nacht im Regen mit prominentem Weihnachtsengel

Es war die TV-Aufzeichnung zu einer Musiksendung für Heiligabend. Ein sehr süßes Format. Die Aufzeichnung fand Anfang Dezember in einem kleinen Bergdorf im Schwarzwald statt. Ein unheimlich schöner Ort, schmale Sträßchen, wunderschön geschmückt. Gedreht wurde im Dunkeln.

Tagsüber bin ich mit der sympathischen Musikerin angereist, die als Weihnachtsengel einen Auftritt in der Sendung hatte. Pünktlich um 21 Uhr mussten wir am Set sein. Während des Songs sollte die Künstlerin eine kleine beschneite Gasse hinabschlendern. Für echten Schnee war es leider noch zu warm, deshalb wurde alles mit Kunstschnee beschneit.

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Die erste Strophe war im Kasten. Zu Beginn der zweiten hat es angefangen zu regnen, und WIE! Wir haben Schutz in einem Hauseingang gesucht, um zu warten, bis der Regen nachlässt… eine halbe Stunde, eine Stunde, zwei Stunden. Dann war der Wolkenbruch endlich vorbei. Problem: Der Kunstschnee war durch die Nässe so rutschig geworden, dass es unmöglich war, direkt weiter zu drehen ohne auszurutschen und sich den Hals zu brechen.

Also hat die Crew den Schnee beseitigt und die Gasse neu beschneit. Ab 2 Uhr nachts konnte weiter gefilmt werden. Die vier Regenstunden mussten wir aber nicht im Hauseingang verbringen. Die Bewohnerin, eine nette ältere Dame, bat uns rein und hat uns bei Weihnachtsmusik mit Kakao bewirtet, lecker bekocht und Geschichten von ihren Enkeln erzählt. Eine schöne Einstimmung auf Weihnachten 🙂

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