Sechs Alternativen zur Pressemitteilung

Wer mit seinem Inhalt in die Medien möchte, der muss dort erst mal Aufmerksamkeit erzeugen. Soweit nichts Neues. Immer wieder wird über die „gute“, alte Pressemitteilung diskutiert: Macht sie Sinn oder nicht? Da kommt es natürlich drauf an, um was es geht.

Als Mittel zur Akquise ist sie in der Regel vollkommen sinnlos. Komplett verdammen würde ich ein Pressemitteilung allerdings auch nicht. Wer die Meldung rausgibt, dass Meghan Markle und Prinz Harry ihre Hochzeit absagen oder das Iphone10 in der ersten Verkaufswoche für 200,- Euro erhältlich sein wird, der bekommt auf jeden Fall Beachtung und jede Menge Output.

Wer mit der Meldung rausgeht: „Ulrike Müller hat das neue Unternehmen ‚Mirfälltjetztkeinnameein’ gegründet“ oder „Supertalent-Teilnehmer von 2011 eröffnet neue Filiale von Schuhgeschäft“, der muss sich sehr wundern, darauf irgendeine Reaktion zu bekommen. In der Regel wandern solche Meldungen ungelesen in den elektronischen Mülleimer.

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Ich selbst wundere mich immer wieder, zu welchen Themen (oft sogar schlechte) Pressemeldungen verschickt werden. Die Menschen, die sich damit „Mühe“ gegeben haben, tun mir immer ein wenig leid.

Durch das wahllose Verschicken von Pressemitteilungen ist selten jemand (positiv) ins Gespräch gekommen. Dabei gibt es so viele Möglichkeiten, auch ohne Promi-Paare oder Iphones zum Superpreis den Weg in die Köpfe der Kommunikatoren zu schaffen.

Hier sechs Beispiele:

  1. Gezielte Ansprache

Und damit meine ich nicht, dass über der pauschalen Pressemitteilung der Name des Redakteurs steht, an den sich der allgemeine Text der Mitteilung richtet, das macht es auch nicht besser! Gemeint ist vielmehr: Schau dir genau an WAS ist dein Thema und wen könnte dein Thema interessieren.

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Was ist deine Geschichte? Du hast ein Unternehmen gegründet? Toll. Was genau bietest du deinen Kunden an? Für welches Medium kann welcher Aspekt deines Tuns interessant sein? Etc. dann verschaffe dir einen genauen Blick über die Medien, checke wer sich für deine Geschichte interessieren könnte und schreibe die entsprechenden Redakteure ganz persönlich an!

  1. Mach es anders

Journalisten bekommen täglich Unmengen an Emails. Ein Kollege von N24 (jetzt WELT) hat neulich im PRleben-Interview erzählt, dass er vor einer einzigen Messe bis zu 2.500 Pressemeldungen dazu bekommt. Unfassbar! In einem solchen Fall mit seiner Meldung übersehen zu werden, ist kein Wunder! Also lass dir etwas anderes einfallen, um die Aufmerksamkeit von Journalisten zu gewinnen, ohne ihnen auf die Nerven zu gehen.

Du könntest vorher genau in die Recherche gehen, wer zu Dir und deinem Thema passt (siehe Punkt 1) und etwas Kreatives per Post schicken. Neulich sprach ich mit einem Autor, der das gleiche „Problem“ hatte. Er hat ein wirklich gutes Buch zum Thema „Borderline“ geschrieben und wollte die Aufmerksamkeit von Journalisten. Das persönliche Anschreiben (selbstverständlich nicht zu lang) per Post geschickt, zusammen mit einer Rasierklinge, hat durchaus Wirkung gezeigt.

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Lass dir etwas einfallen, was zu deinem Projekt passt oder hol dir ein paar Tipps von außen.

  1. Gehe über Empfehlungen

Wenn du ganz am Anfang stehst, dann hast du noch kein großes Netzwerk an Kontakten. Entweder du suchst dir jemanden, der PR für Leute aus deinem Segment macht, jemanden der schon ein Netzwerk aufgebaut hat. Oder du investierst die sinnvolle Zeit, dir ein eigenes Netzwerk an Kommunikatoren aufzubauen und zu pflegen.

Gehen wir davon aus, dass du ein Unternehmen gegründet hast und keine Journalisten kennst, dann frage in deinem Umfeld. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Menschen aus deiner Umgebung jemanden bei deiner Lokalzeitung, dem Lokalradio oder Blogger aus der Region kennen, die sich über einen Themenvorschlag freuen. Und aus diesen Kontakten können neuen wachsen. Stelle es schlau an, aber sei dir bewusst, dass ein gutes Netzwerk Zeit und Pflege benötigt.

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  1. Biete etwas Neues

Um zu berichten, benötigen Journalisten etwas Aktuelles. Eine Neuigkeit. Irgendetwas was so noch nicht erzählt wurde. Ködere mit dieser Neuigkeit. Fange damit an!

Wenn du die Möglichkeit hast, einem Redakteur deine Geschichte im persönlichen Gespräch anzubieten, dann nicht, indem du bei deiner Kindergartenzeit anfängst, sondern mit der Botschaft, warum gerade jetzt ausgerechnet über DICH und dein Thema berichtet werden sollte.

  1. Redaktionsbesuche

Nichts geht über den persönlichen Kontakt. Wenn du genau recherchiert hast, WER Ansprechpartner für dein Thema ist, dann solltest du versuchen, ihn persönlich kennenzulernen. Den Redakteur in dein Unternehmen einzuladen, ist zwar nett, aber häufig zu zeitaufwendig für einen Pressevertreter, wenn er nicht ganz konkreten Output von vor Ort mitnehmen kann.

Versuche doch, ohne dich aufzudrängen, zu fragen, ob er Zeit hat, mit dir einen Kaffee zu trinken oder dich zum Lunch zu treffen, da du „sowieso gerade in der Nähe zu tun hast“. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

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  1. Social Media

Nutze die Digitalen Medien, um dich und dein Thema zu präsentieren. Im Netz hast du die Möglichkeit, dich als Experte auf deinem Gebiet zu etablieren. Auch Journalisten nutzen die sozialen Medien, um Themen zu finden, Interviewpartner aufzutreiben oder auf Ideen zu kommen.

Zu guter Letzt

Das waren nur ein paar Alternativen zur klassischen Pressemitteilung. Im konkreten Einzelfall gibt es natürlich noch eine Vielzahl von Möglichkeiten, um bei Kommunikatoren für Interesse zu sorgen.

Abschließend möchte ich noch festhalten, dass ich kein kompletter Gegner von Pressemitteilungen bin. Es ist immer gut, schriftliche Infos parat zu haben, wenn das Interesse von Redakteuren /Bloggern geweckt worden ist. Nur als Akquise-Mittel machen sie aus meiner Sicht keinen Sinn.

Hier habe ich übrigens auch schon mal einen Artikel zum Thema „Pressemeldungen“ geschrieben und wie eine Meldung sein sollte, damit sie Sinn macht.

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