“Ein PR-Mensch muss kurzfristig reagieren können!”

Kurz, knapp – aber auf den Punkt. Genau so wie ein Tagesschau-Reporter arbeiten sollte, beantwortet er auch die PRleben-Interviewfragen. Dabei verrät ARD-Journalist Jens Eberl, welcher Promi ein grauenvolles Management hat, was PR-Menschen drauf haben sollten und warum er nicht gerne im Regen steht.

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Jens Eberl ,
Journalist ARD / WDR Fernsehen

Was genau ist dein Job und wie bist du dazu gekommen?

Ich bin Autor, Reporter, Presenter für die ARD und den WDR; sowie für die Tagesschau, das Morgenmagazin und WDR Weltweit.

Wie ich dazu gekommen bin, ist eine lange Geschichte. Ich war schon als Kind radioverrückt und habe immer wieder den Privatfunk in München besucht (Radio Gong 2000). Dadurch angesteckt, habe ich später Journalismus studiert. Mitarbeit beim BR (Bayerischer Rundfunk), ich hatte ein Amerika Stipendium und konnte im ARD Studio Washington mitarbeiten. Dadurch kam der Kontakt zum WDR, hier bin ich nun. Das war jetzt stark verkürzt 🙂

Wie kommst du in deinem Job am häufigsten an gute Geschichten, Informationen? Social Media, Newsseiten im Netz, persönliche Kontakte, eigene Recherche…

Alles… In der Regel: Netz, Zeitungen; Social Media vor allem bei aktuellen Ereignissen oder auch jetzt beim Thema Flüchtlinge. Inzwischen bekomme ich auch viel Feedback auf eigene Filme, die wieder neue Ideen regenerieren. Auch ganz wichtig ist es: Mit offenen Augen und Ohren durch die Straßen zu laufen!!!

Was bedeutet für dich gute PR? Kannst du sagen, welche Eigenschaften ein guter PR-Mensch mitbringen sollte?

Verständnis für ‚die andere Seite’ haben. In Geschichten denken. Bereits einen Plan haben, wie kann mein Thema im TV aussehen, wie lässt sich das umsetzen?

Zu unserer Schande: ein PR-Mensch muss kurzfristig reagieren können, da TV Redaktionen meistens schlecht voraus planen (können)…Flexibilität ist dringend notwendig.

Was sollte ein PR-Mensch im Job auf jeden Fall vermeiden? Gab es mal ein negatives PR-Erlebnis?

Einfluss auf die Berichterstattung zu nehmen…!

Negative Erlebnisse habe ich regelmäßig mit Superstars. Beispiel Konzerte: Nur drei Songs filmen, davon auch nur die ersten 90 Sekunden und das aus einer Perspektive, wo das Bild möglichst schlecht aussieht…

Das Management von Taylor Swift, ist grauenvoll.

PR-Menschen sollten den medialen Ansturm nicht unterschätzen. Beispiel Conchita Wurst: da waren sie nicht mehr in der Lage, Termine zu koordinieren.

Welches Unternehmen / welche Marke leistet deiner Meinung nach richtig gute Öffentlichkeitsarbeit und warum,… was beeindruckt dich daran?

Edeka, super geil… 😉 – Das war kreativ und hatte einen hohen Gesprächswert. Außerdem: auf Dauer kostengünstig, dank Social Media und Kultcharakter…

Könntest du dir vorstellen vom Journalismus in die PR zu wechseln? Warum /warum nicht?

Ja, könnte mir gut vorstellen, das Know-how der Medienlandschaft gut einzubringen.

Du bist hin und wieder auch als Reporter am roten Teppich unterwegs – Was sind Idealbedingungen für ein Kamerateam und was geht absolut gar nicht?

Ideal ist ausreichend Platz, ein gutes Zeitmanagement (wann geht es etwa los, wer kommt wann), guter Hintergrund in alle Richtungen und gut gelaunte Stars!

Was gar nicht geht, sind Auseinandersetzungen mit Fotografen, schlecht gelaunte, abgehetzte Künstler und im Regen stehen!

Vielen Dank, lieber Jens!

 

 

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