Privat ist privat! 5 Dinge die Promis vermeiden sollten

Gerade erst hat das Gericht über eine Klage von Jörg Kachelmann befunden. Ganz grob umrissen ging es um Fotos, die damals zusammen mit dem Vorwurf der Vergewaltigung (vor inzwischen knapp sieben Jahren!) veröffentlicht worden sind. Die Bild-Zeitung hat die Fotos gedruckt. Jörg Kachelmann hat geklagt.

Die Frage welche Bilder bei Prominenten in der Berichterstattung erlaubt sind und welche nicht, ist nicht immer sofort ganz klar zu beantworten. Auch im Falle Kachelmann muss das Landgericht Köln wegen einer Foto-Veröffentlichung nun erneut entscheiden. Langer Prozess!

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Wenn Prominente nicht mit ihrem Privatleben in der Presse stattfinden möchten, gibt es bestimmte Regeln, an die sie sich halten müssen.

Was die Angehörigen von prominenten Menschen angeht, ist es ähnlich und die Rechtslage sogar etwas einfacher. Allerdings muss die ganze Familie bestimmte Regeln einhalten, damit ihre Privatsphäre auch auf Dauer gewahrt bleibt. Das ist durchaus nicht immer einfach und in Zeiten von Social Media eindeutig schwieriger als es noch vor 15 Jahren der Fall war.

Doch eines ist ganz sicher: Es geht! Promis können ihr Privatleben vor der Berichterstattung in der (Boulevard-)Presse schützen. Sie müssen sich allerdings konsequent an die Spielregeln halten.

Woran liegt es wohl, dass niemand die Familie von Stefan Raab kennt, aber jeder die gesamten Familienverhältnisse von Verona Pooth? Weil Raab für die Presse nicht interessant ist? Ganz bestimmt nicht! Aber er hat stets eine Grenze gewahrt. Ebenso wie Herbert Grönemeyer, Günther Jauch und andere.

Bei Weitem bin ich kein Rechtsexperte und werde es auch nie sein, dennoch sollten PR- und Künstler-Manager -eigentlich alle Menschen, die mit Prominenten zu tun haben- eine grobe Ahnung haben, was geht und was eben nicht geht, wenn der Star seine Privatsphäre nicht gefährden möchte.

Hier 5 Regeln die dazu gehören:

  1. Lass die Tür zu!

Es gibt folgendes Zitat von Dr. Matthias Döpfner in Bezug auf die BILD: „Wer mit ihr im Aufzug nach oben fährt, der fährt auch mit ihr im Aufzug nach unten.“  Das sagte der Vorstandsvorsitzende von Axel Springer und Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger 2006 in einem Gespräch mit dem Spiegel. Es gibt viele „Prominente“, die mit Hilfe von Deutschlands größter Boulevardzeitung bekannt werden. Meist sind es Menschen, die darüber große Geschichten bekommen, dass sie ihr Privatleben in der Presse ausbreiten.

Ein passendes Beispiel sind hier vielleicht Daniela Katzenberger oder Familie Lombardi. Menschen die praktisch alles von sich preisgeben. In Zeiten des Erfolgs vielleicht ganz schön, aber sie haben keinerlei Recht, der Presse zu verbieten, auch dann über die Familie zu berichten, wenn es dann mal bergab geht. Jeden Einblick, den man gewährt, sollte man also genau überdenken.

  1. Konzentration auf das, was wirklich zählt

Berichterstattung sollte nicht über privates, sondern über erbrachte Leistungen stattfinden. Gerade als PR-Manager ist das eine Aussage, die einem das Arbeitsleben eigentlich erschwert. Natürlich ist es einfacher, einen Künstler in die Medien zu bringen, wenn dieser private Einblicke gibt.

Nur über die z.B. schauspielerischen Qualitäten eine Berichterstattung zu bekommen – außer der Künstler wurde gerade für seine großartige schauspielerische Leistung irgendwo geehrt – ist eindeutig schwieriger, als mit der Veröffentlichung von Hochzeits- oder Urlaubsfotos. Aber da muss PR halt kreativ werden und der Künstler geduldig und professionell.

  1. Red Carpet – nie mit Angehörigen!

Ach, es ist doch so nett. Da flattert die VIP-Einladung für den Promi samt Familie ins Haus. Eine tolle Veranstaltung, nette Filmpremiere und ausgerechnet für den Film, den die Kinder unbedingt sehen wollten. Sogar die Hauptdarsteller werden anwesend sein. Ja, das ist verlockend. Aber ein Prominenter, der sich EINMAL mit seiner Familie auf den roten Teppich begibt, gibt damit seine Liebsten zum Abschuss frei.

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Die Fotografen der Agenturen werden die Bilder von dort in die Datenbanken der Redaktionen schicken und sie können von nun an verwendet werden.

Hat eines der Kinder vielleicht auf dem Foto mal kein Lächeln im Gesicht und die Promi-Mami konzentriert sich gerade in dem Moment auf ein Interview, so ist dieses Bild nicht mehr rückgängig zu machen. Eine Geschichte der Yellowpress,  die vielleicht lautet: „Wie Prominente ihre Kinder vernachlässigen“ kann einfach so mit diesem Foto bebildert werden.

  1. Viel reden und trotzdem schweigen

Ein perfektes Beispiel ist hier Barbara Schöneberger. Jeder kennt die sympathische Moderatorin. Sie ist immer für einen lustigen Spruch zu haben, zickt nie rum und ziert sich nicht. Vollkommen ohne Starallüren und immer frei von der Leber weg. Ein bisschen fühlt sie sich an wie ein guter Kumpel, aber mal kurz nachgedacht, — was weiß man über ihre Familienverhältnisse?

Sie ist verheiratet, sie ist Mutter. Das wars! Man kann viel reden, ohne privates zu verraten und dabei dennoch die Menschen an sich ranlassen. Hätte Frau Schöneberger (stellvertretend für Günther Jauch, Stefan Raab und andere) die Namen ihrer Kinder einmal öffentlich ausgeplaudert, so dürften diese von der Presse verwendet werden.

  1. Nichts privates in die Social Media Kanäle

Eine große Falle sind soziale Netzwerke. Die Verlockung ist sicherlich hin und wieder groß, bei Facebook, Instagram oder Snapchat auch mal Bilder oder kurze Clips mit den süßen Kindern oder dem Partner zu teilen. Doch das oft vermeintlich als privates Netzwerk wahrgenommene Reich ist und bleibt öffentlich!!!

Redakteure durchsuchen die Plattformen regelmäßig nach Content. Sie müssen vom Künstler keine Freigabe anfordern, wenn Sie ein Instagram-Foto (mit Quellenangabe) abdrucken. Deshalb muss auch in den sozialen Netzwerken privat, privat bleiben!

Abschließend

Wer Lust hat, sich genauer mit dem Thema auseinanderzusetzen, dem kann ich das Buch „Privat war gestern – Wie Medien und Internet unsere Werte zerstören“ nur dringend ans Herz legen. Geschrieben hat es Deutschlands bekanntester Promi-Anwalt Christian Schertz, zusammen mit Dominik Höch.

(Fotos: Instagram/facebook)

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