Instagram -und inzwischen auch LinkedIn- wird von vielen Menschen in meinem Umfeld, auch für das eigene Personal Branding, gern genutzt. Bei Twitter spalten sich die Geister. “Hate-Plattform.” “Interessiert doch keinen in Deutschland.” “Da sind doch nur Gamer am Start”… Ich habe schon die verrücktesten Dinge gehört.
Und ja, ich gebe zu, auch ich hatte eine längere On-Off-Beziehung mit Twitter, doch jetzt würde ich unseren Beziehungsstatus als „totally in love“ bezeichnen.
In diesem Artikel möchte ich dir 10 Tipps mit an die Hand geben, wie du dich auf Twitter als Personal Brand etablieren kannst. OK, es ist bekannt, dass ich den Begriff ja eigentlich nicht so gerne mag, deshalb drücke ich es so aus:
10 Tipps wie du auf Twitter sichtbar werden und dir ein wertvolles Netzwerk aufbauen kannst.

Vertiefend gibt es das ganze in der neuen Podcastfolge von “Be your Brand”. Da gebe ich dir viele anschauliche Beispiele, wie du all die folgenden Fakten auch anwenden kannst.
1. Thema + Zielgruppe
Da es hier ja um Personal Branding auf Twitter geht, mach dir zu Beginn klar, mit welchem Thema du bei welcher Zielgruppe sichtbar werden möchtest. Das hat nicht grundsätzlich mit Twitter zu tun.
Doch bevor du in den sozialen Medien sichtbar wirst, solltest du einen Personal Branding Prozess durchlaufen, damit das Ganze auch in die richtige Richtung geht und keine Zeitverschwendung ist. Das kannst du allein für dich mit einem Sparringspartner oder professioneller Unterstützung machen.
2. Account-Name
Nun aber zu Twitter. Wenn es um Personal Branding geht, dann macht es absolut Sinn, als Du also als Person „Peter Meyer“, „Simone Müller“ oder was auch immer dort vertreten zu sein. Auch wenn du ein Unternehmen, einen Podcast oder sonstiges hast, dessen Name vielleicht sogar schon bekannter ist als Du selbst.
Nenne deinen Twitter-Account nicht wie deine „Marke“. Denn Menschen möchten Menschen folgen und nicht „Unternehmen“… das gilt praktisch überall.
3. Twitter-Handle
Auf Twitter hat jede Person, vergleichbar mit Instagram, ein “Handle”, das es auch nur einmal gibt. Beispiel: Ich heiße auf Twitter „Verena Bender“, aber da es aber mehrere Menschen mit diesem Namen gibt, ist mein Handle @PRleben.
Hier ist also der Punkt, an dem Du, falls du schon eine Marke hast, über die Verwendung nachdenken kannst.
Ein kleiner Tipp: dein Handle sollte nicht zu lang oder kompliziert sein. Schön ist es, wenn es schnell im Kopf bleibt. Da sind natürlich auch unzählige Sonderzeichen oder sonstiges eher hinderlich.

4. Bio
Für deinen Profiltext, also deine Bio, hast du genau 160 Zeichen, um Besucher*innen auf den ersten Blick klar zu machen, wer du bist und warum es total Sinn macht, dir zu folgen. Überlege dir einen kleinen Personal Branding Pitch.
In deine Bio kannst du auch einen Link packen. Zum Beispiel zu deiner Homepage oder einem anderen Social Media Account der in deinen Augen relevant ist.
Solltest du viele wichtige Links haben und dich wirklich nicht für einen entscheiden können, dann verwende ein Tool wie Linktr.ee oder vergleichbares.
5. Profilbild
Hier – ebenso wie schon beim Namen – möchten andere User ein Bild von DIR sehen! Weder ein Unternehmenslogo, noch einen witzigen Avatar. Das Bild von dir sollte erkennbar sein und einfach zu dir und deinem Profil passen.
Ich sag mal so: Wenn du jetzt einen Blog oder Podcast zum Thema „Altersvorsorge“ betreibst und Anfang 30 bist, dann ist das Bild von deinem Abi-Ball nicht unbedingt das, was die Menschen jetzt sehen möchten.
Ggf. kannst du das, sollte es zu dir, deinem Humor etc. passen, gerne mal in den Feed packen… persönliches zu zeigen, ist im Hinblick auf dein Personal Branding durchaus sinnvoll.
6. Header
Der Header ist die große Fläche oben in deinem Profil. Fülle ihn mit einem Bild. Auch da kannst du dezent dein Unternehmen unterbringen, aber bitte nicht zu platt.

Wenn du nicht sofort eine Idee hast, was du verwenden kannst, dann lass dich von anderen Twitter-Nutzern, die du spannend findest, inspirieren. Das Feld sollte nur nicht leer sein, weil dein Profil dann irgendwie unvollständig wirkt und das ist für dein Personal Branding auf Twitter nicht gerade von Vorteil.
7. Vernetze dich
Nun bist du fertig mit der Einrichtung. Top! Dann kannst du dich jetzt an die Vernetzung machen. Ein Netzwerk bringt nichts ohne Kontakte.
Das Schöne an Twitter ist: Niemand muss groß „angefragt“ werden und auf die Bestätigung des Gegenübers hoffen, sondern jede*r kann jedem folgen. Kleiner Tipp: Wenn du merkst, dass du einen neuen Follower hast, dann schau doch mal das Profil des Anderen an. Vielleicht hast du ja auch Lust zurück zu folgen.
8. Zeige Wertschätzung
Auch wenn Twitter immer wieder als Pöbelkanal abgetan wird, ist diese pauschale Aussage einfach Blödsinn. Ja, auf Twitter ist viel Gepöbel und zum Teil sogar Hate am Start. Doch das findest du auch auf Facebook oder LinkedIn. Leider…
Du bist für deinen Kanal verantwortlich. Baue deine Timeline so, dass sie dir etwas bringt und zeige Wertschätzung anderen Gegenüber in Form von Likes, Shares oder Kommentaren. Wer andere Menschen gut behandelt, der wird in der Regel selber auch gut behandelt.

Und sollte sich dann doch mal ein komischer Troll zu dir trollen, hast du dir im besten Fall schon eine so wertschätzende Community aufgebaut, dass du den Troll nur noch müde belächeln kannst, bevor du ihn entfernst.
9. Biete Mehrwert
Twitter ist keine Ego-Show. Wer immer nur ich, ich und meins, meins ruft, der wird schnell langweilig. Also auch hier: Alles wie im echten Leben.
Du hast dir ja ganz zu Beginn überlegt für was du stehst, was dein Thema ist, wen du erreichen möchtest. Dann solltest du auch versuchen, überwiegend Content zu deinem Thema zu teilen.
Nehmen wir nochmal das Stichwort „Altersvorsorge“. Wenn das deine Expertise ist, dann teile nicht zu 90% Bilder von deinem Mittagessen, sondern gib Menschen hilfreiche Tipps, was ihre Altersvorsorge angeht.
Wenn du Artikel liest, die dazu passen, dann teile sie (vergiss nicht, die Quelle zu nennen), wenn du andere User triffst, die guten Content zu dem Thema teilen, dann versuche sie nicht als Konkurrenz zu sehen, sondern teile auch deren Tipps.
Oft zeigen sich Menschen im Gegenzug erkenntlich und empfehlen dich ebenfalls weiter. Für kurze, knackige, hilfreiche Tipps eignet sich keine Plattform so gut wie Twitter!
10. Hashtags
Wie war das mit den Hashtags!? Setzen oder nicht? Welche? Wann? Wie viele? Also: deine Hashtags sollten zu dir und deinem Content passen. Um bei der Altersvorsorge zu bleiben, wenn das dein Spezialgebiet ist, dann verwende diesen Hashtag für dich und deine Tweets.

Überfrachte den Tweet nicht mit Hashtags. Drei ist immer ein ganz guter Richtwert. Mehr sollten es nicht sein. Ein Blick auf die Twitter-Trends macht in diesem Zusammenhang auch Sinn.
Und solltest du dich mal zu etwas wie dem aktuellen Tatort äußern: -auch da gibt es häufig interessanter Second-Screen-Diskussionen auf der Plattform-, dann macht es Sinn #tatort zu verwenden.
Abschließend
Das war nun ein kurzer Einblick in eine meiner Lieblingsplattformen und das Thema Personal Branding auf Twitter. Vieles ist sicherlich sehr theoretisch, daher kann ich nur empfehlen: Probiere es einfach mal aus und lass uns hier treffen.
Bonus-Tipp
Hab Spaß dabei. Twitter ist keine Wissenschaft. Teste dich aus und halte dich nicht sklavisch an irgendwelche „Anleitungen“. Es gibt ständig neue Tools und Funktionen. Diese einfach mal zu testen, ist total sinnvoll: Du kannst eigentlich nichts falsch machen, solange du dich an die Tipps: a) Wertschätzung und b) Mehrwert hältst.
Um tiefer in das Thema einzusteigen, empfehle ich dir die aktuelle Podcast-Folge von “Be your Brand”. Solltest du an deiner eigenen Sichtbarkeit, auch auf Twitter, arbeiten wollen, dann lass uns gerne sprechen. Ich bin sicher, dass ich dich dabei unterstützen kann.