TikTok! Beziehungsstatus: Kompliziert

Hallo TikTok, wie wär`s mit uns beiden?

Ob ich ein neugieriger Mensch bin? Ich glaube, dass kaum einer diese Frage so sehr mit „JA“ beantworten kann wie ich.

Für Kommunikatoren keine schlechte Eigenschaft. Ich bin neugierig auf Menschen, neue Themen, neue Social Media Plattformen und vieles mehr. Ich persönlich bin ich auf so gut wie jeder Plattform vertreten und sage immer: „Alles außer Snapchat.“

Neuer Trend (auch wenn man es ja eigentlich gar nicht mehr „neu“ nennen kann) war im letzten Jahr TikTok. Die ehemalige Musically-Plattform.

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Wie es auf Wikipedia so schön heißt: …“ ist ein chinesisches Videoportal für die Lippensynchronisation von Musikvideos und anderen kurzen Videoclips, das zusätzlich Funktionen eines sozialen Netzwerks anbietet.“

Lippensynchrone Musikvideos sind ECHT nicht mein Ding. Aber die Finger ganz von TikTok zu lassen oder nur passiv vertreten zu sein, war für mich auch keine Option… #neugier. Im Herbst 2019 habe ich mir also einen TikTok-Account zugelegt und ihn mit  kurzen Videos zu meinem Herzensthema „Personal Branding“  befüllt.

Ob ich mir dabei ein wenig albern vorkam? Definitiv!  Aber das ist ja kein Grund, es nicht zu machen. Denn ich bin der Meinung: „wer die Dinge nicht selber ausprobiert, kann auch seine Kunden nicht zuverlässig beraten.“ (Zumindest was diesen Bereich angeht.)

Deshalb: gesagt getan. Ich war begeistert über die vielen genialen TikTok- Filter und Video-Funktionen und habe einfach losgelegt. Motiviert hat mich, dass das fünfte Video direkt 1154 mal angeschaut wurde. Wobei ich selber nur 18 Follower hatte.

Die Kommunikation zu  den Inhalten war allerdings flacher als flach und ich habe versucht, nicht  darüber nachzudenken was die 14-jährigen User denken, wenn sie meine Videos sehen. Doch es gab auch einige Herzchen und Daumen hoch als Feedback.

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Dann kam es zu meinem Schock-Erlebnis. Auf einen meiner „Personal Branding Tipps“ bekam ich eine Nachricht von einem Herrn, der meinen Content lobte. Im weiteren Verlauf der Nachricht allerdings riet er mir, mich für noch bessere Videos doch von einer wunderbaren Frau inspirieren zu lassen. Ich solle mir doch mal den Content von Alice Weidel anschauen, die mache das wirklich gut.

„WTF!? Dein Ernst?“ Ungefähr so lautete meine Antwort. Danach  habe ich „den Kollegen“ geblockt. Das war nicht die einzige Afd-Werbeanfrage die ich dort  bekam. Dies und mein Gefühl ein bisschen Fehl am Platz zu sein, hat mich zu einem eher passiven TikTok-User gemacht. Zumindest für den Moment.

Noch immer hinterlässt diese hinterhältige Afd-Werbung ein ziemlich flaues Gefühl bei mir, da der durchschnittliche TikTok-Nutzer in Deutschland derzeit zwischen 16 und 24 Jahre alt ist (so steht es auf Futurebiz.de) und sich wahrscheinlich durch geschickte „Anwerber“ schnell  in den Sog der Faschisten ziehen lässt.

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Darüber hinaus bleibe ich dabei, dass Kommunikatoren sich mit den „neuen“ Social Media Kanälen auseinander setzen sollten. Und wer weiß, vielleicht werde ich demnächst auch nochmal aktiv meine TikTok-„Karriere“ fortsetzen.

Und wer sich für TikTok interessiert und die Möglichkeiten, die sich jedem einzelnen von uns dort bieten, der darf gerne in den Podcast mit Teo Pham reinhören. Teo ist Experte auf dem Gebiet und hat viele wertvolle Tipps.

*Diesen Text durfte ich vor einiger Zeit für das PR-Journal schreiben. Inhaltlich habe ich einige Punkte aktualisiert.