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3 Jahre „PRleben“ oder wie mein Vater mein „digitales Vorbild“ wurde

Hipphipp Hurray – drei Jahre PRleben! Was für eine aufregende Zeit.

Vor drei Jahren habe ich -nach einiger Vorbereitung- dieses Blog gestartet. Seit gut einem Jahr würde ich sagen: nun läuft es langsam so, wie ich mir das schon vor 1000 Tagen vorgestellt hatte.

Der Weg bis hier war lang! Das kennen sicherlich viele von euch.

Bis eine treue Leserschaft und eine Community aufgebaut sind, braucht es Geduld, guten Content, Leidenschaft, Fachwissen und vieles mehr. In den letzten drei Jahren gab es auch immer mal Momente, in denen ich gedacht habe: Wieso machst du das eigentlich!?… aber Aufgeben kam nicht in Frage.

Doch nicht jeder Anfang scheint so schwer. Wie es gelingen kann, komplett ohne jede Digitalkompetenz mit über 60 Lebensjahren in kurzer Zeit ein erfolgreiches Blog zu starten, erzähle ich euch jetzt:

Zuerst verrate ich aber mal, wie es kommt, dass die Texte bei PRleben -weitgehend!- fehlerfrei erscheinen. Ich kann mir kein teures Textbüro oder ähnlichen Schnickschnack leisten. Sondern habe einen Papa und der wohnt im Sauerland. Er ist so lieb und korrigiert meine Fehler.

Korrekturwünsche per Whatsapp

Er war bis vor nicht allzu langer Zeit Rektor an zwei Grundschulen und ist inzwischen im Ruhestand. Auch wenn ich das bei ihm lieber anders nennen sollte.

Nachdem er und meine Mutter fast alle Wunschziele bereist haben, das komplette Haus renoviert ist und die Enkel auch mal ihre Eltern sehen wollen, braucht mein Vater ein neues Hobby. Abgesehen von den Flüchtlingen, die er ein paar mal die Woche unterrichtet.

Da kommt letzten Sommer der Anruf: „Verena, du wolltest doch am Wochenende vorbeikommen. Ich möchte einen Blog machen. Kannst du mir da helfen?“ – Dass ich ihm ein Jahr zuvor seine Facebookseite und die Installation von WhatsApp aufquatschen musste, lassen wir hier mal beiseite!?

„Socialmedia-Training“ für Papa

Ein paar Tage nachdem wir mit unserem PR-Team von Position den Deutschen Webvideopreis betreut haben, auf dem sich die coolsten Menschen aus der Netzwelt herumtreiben, fahre ich also ins Sauerland, um mit meinem Papa seinen Blog zu starten. Wir fangen gemeinsam -bei weit unter Null!- an.

Ich: „Was für einen Blog möchtest du denn machen?“ Papa: „Einen für Senioren.“ Ich: „Ok. Gute Idee. Was schreibst du da so?“ Er: „Kurzgeschichten und Bauernregeln und so…“ —er hatte auch schon diverse Geschichten vorbereitet!— Aber mal ehrlich: Wer Geschichten lesen möchte, schlägt ein Buch auf! Irgendwie war die Idee nicht ganz rund.

Ich: „Wie soll der Blog denn heißen?“ Papa: „Ja, das müssen wir mal überlegen…

Puhhh! Ich hatte eigentlich einen Abend im Sauerland eingeplant und nicht ein Jahr. Wie sollen wir mit Konzept, Namensfindung und Co anfangen, um zu einem vernünftigen Ergebnis zu kommen?

Ich will mich in die Netzrecherche stürzen. Laptop an und los. „Papa, ist euer WLAN-Passwort noch Blume2017 (Kein Scherz!)?“ Ich komme nicht rein. „Nee, wir haben seit letzte Woche ein neues. Gib mal oz19Zhp80k6-r5h3 ein!“What?! Ihr habt dieses Passwort seit letzter Woche und du kannst das einfach so runterrasseln?“ „Ja klar. Ist doch ganz einfach… ohne zu 19 Zentner hier per …blablabla…“ rattert er mir irgendeinen Merksatz vor. Meine Mutter aus dem Hintergrund vom Nähtisch: „Der kann sich alles merken!

Ok. Alles klar. Ich höre mir noch ein paar Merkstrategien an, die ich mir nicht merken kann und mein Brainstorming ist abgeschlossen! „Papa, wieso machst du nicht so etwas in deinem Blog?!“ – „Stimmt, gute Idee.“ So entsteht die Seite „Jung im Hirn„.

Direkt nach Einrichten bei WordPress sucht mein Vater über Google „jung im Hirn“ und ist verwundert, keinen Eintrag zu finden!? Tapfer richten wir zusammen noch eine passende Facebookseite ein.

Seit diesem Tag gibt es täglich einen Post von meinem Vater. Alles was die grauen Zellen in Schuss hält. Ich finde es rührend. Bei Facebook interessiert sich allerdings allem Anschein nach kaum jemand für die Seite. Ich like treu jeden Post und mein Mann macht es ebenso. Ich denke einfach: „ist ja schön, wenn mein Vater beschäftigt und zufrieden damit ist“.

Ein halbes Jahr haben wir andere Themen. Wie sein Blog läuft, frage ich nicht. Ich biete hin und wieder an, ihm ein paar Tipps zu geben, aber er meint, er käme klar und würde sich melden, wenn er Fragen hat. Ok.

Im Dezember bekomme ich dann eine WhatsApp mit der Nachricht: Heute geht mein Blog durch die Decke. Wie schön, denke ich, da haben außer meinem Mann und mir wohl noch ein paar andere Menschen vorbeigeschaut.

Kurz danach ein Foto seiner Blog-Tagesstatistik: weit über 500 Menschen waren auf „jungimhirn“!!! Einige Tage später waren es knapp 1000 und eine Woche drauf, dann fast 2000 Menschen pro Tag. Mir fehlen die Worte.

Nach einem halben Jahr habe ICH gefeiert, wenn 50 Menschen am Tag meine Seite besucht haben.

Innerhalb eines halben Jahres hat mein Vater sich in diversen Foren, Netzwerken und Gruppen registriert und teilt täglich seinen Content. Ältere und nicht ganz so alte Menschen geben ihm regelmäßig Feedback wie „die Rätsel helfen mir sehr, auch im Job bin ich dadurch im Denken flexibler geworden“ oder „Toller Blog. Weiter so.“

Wer jetzt „Jung im Hirn“ bei Google eingibt, kommt über den ersten Link auf seine Seite!

Und wenn in Zukunft mehr Fehler in meinen Texten sind, dann liegt es daran, dass mein Vater keine Zeit mehr hat, da er zu sehr mit seinem Blog beschäftigt ist.

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