10 Things PR-People don`t say

„Natürlich reicht uns „denkt euch einfach was aus“ als Briefing!“ oder „Das Interview brauchen wir nicht groß vorzubereiten.“ Vielleicht kennt der ein oder andere noch die Seite „Things PR-People don`t say“.

Eine Facebook-Community, die seit einigen Jahren leider nicht mehr aktiv zu sein scheint. Wir haben die großartigen Sprüche bei uns in der Agentur manchmal wirklich gefeiert.

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Zumal wahrscheinlich jeder PR-Manager seine ganz eigene Geschichte zu den lustigen Sprüchen erzählen kann.

Heute gibt es für euch zehn meiner „Lieblingszitate“ der Seite und meine persönliche Anmerkung dazu:

1. „Wir sind von 12 bis 1 alle in der Kantine“

Abgesehen davon, dass unsere Agentur überhaupt keine Kantine hat, ist es undenkbar, dass alle zur gleichen Zeit zum Essen gehen. Ein oder zwei Leute sollten schon an ihren Plätzen erreichbar sein. Denn: Irgendetwas ist immer. Und Zeit für eine einstündige Mittagspause haben wir in der Regel auch nicht.

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2. „Ein kritischer Artikel auf SPIEGEL ONLINE über Ihr Unternehmen? Kein Problem, den lassen wir vom zuständigen Redakteur sofort entfernen! Anruf sollte genügen.“

Nee, ist klar. Und das Schlimmste ist, es gibt hin und wieder wirklich Kundenberater, die glauben, dass dies möglich wäre! Am tragischsten ist es, wenn sie dann den Praktikanten beauftragen, in der Redaktion anzurufen und diese Bitte ausrichten lassen.

Warum ein Medium einen kritischen Artikel nicht einfach löscht, weil ein Kunde sich auf den Schlips getreten fühlt, dass muss an dieser Stelle wahrscheinlich nicht mehr erläutert werden. Tragisch genug, dass manch ein PR-Berater wirklich mit dem oberen Spruch –vollkommen ironiefrei – ins Kundengespräch geht.

 3. „Wo liegt eigentlich dieses Landau?“

Landau Media ist ein Monitoring Dienst, mit dem viele, viele Agenturen und PR-Abteilungen zusammenarbeiten. Das Unternehmen gibt es seit über zwanzig Jahren und ist jedem in der Branche sicherlich irgendwann in seinem Berufsleben schon einmal untergekommen.

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4. „Wir treten nur zu bezahlten Pitches an“

Schön wär`s! Grundsätzlich ist in der PR ein Pitch-Honorar kein Standard, sondern eine große, erfreuliche Ausnahme. Agenturen, die nur dann antreten, wenn sie auch dafür bezahlt werden, scheint es entweder sehr gut zu gehen oder sie haben der Realität noch nicht so ganz ins Auge geblickt. Gerade eine Agentur im Entertainmentbereich kann sich diese Einstellung nicht leisten.

5. „14 Freigabeschleifen sind bei uns immer eingespeist.“

Als jemand, der von der journalistischen Seite kommt wie ich, mag man diese Freigaben ja sowieso nicht. Doch ich sehe ein, dass sie wichtig und richtig sind. Schnell können sich kleine Fehler einschleichen und vier Augen sehen immer mehr als zwei. Schwierig wird es, wenn die Freigabe zur never-ending-story wird.

Nicht selten ist, dass das Bild / Video oder der Text am Ende all der vielen Freigabeprozesse fast wieder so aussieht, wie vor der ersten Freigabe. In manchen Unternehmen wird die ganze Freigabennummer wirklich übertrieben, weil gefühlt auch der Pförtner und der Koch ihre Meinung dazugeben dürfen. Häufig geht das auf Kosten der Aktualität … und die Mitarbeiter einer Agentur lassen unnötig viele Nerven und Lebenszeit.

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6. „Freitag ab eins macht jeder seins!“

Hahaaaaa, ja, jeder arbeitet an seinem Thema oder packt seinen Koffer für die Termine, die am Wochenende anstehen. Freie Freitagnachmittage gibt es in der PR höchstens im Urlaub.

7. „Tut mir leid, davon habe ich keine Ahnung“

Das sagt wirklich kein PR-Mensch. Ist auch blöd formuliert. Allerdings stände es manch einem PR-Schaffenden ganz gut, auch mal ehrlich zu sagen, wenn etwas NICHT sein Spezialgebiet ist. Niemand kann in jedem Bereich ein Profi sein und dies offen zuzugeben ist menschlich.

Manche Dinge kann man sich natürlich antrainieren. Aber von heute auf morgen statt für einen Prominenten, für ein spezielles Medikament oder eine  bestimmte politische Partei PR-Arbeit zu betreiben, ist nicht das Gleiche. Und wer behauptet ALLES zu können, der erzählt eher Quatsch und wirkt unseriös.

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8. „Klar schickt uns der Redakteur seinen Artikel vor der Veröffentlichung zur Freigabe!“

Ein seriöser Redakteur wird einem PR-Agenten niemals seinen kompletten Artikel zur Freigabe schicken. Das Einzige was zur Autorisierungen erbeten werden kann, sind Zitate / O-Töne von Interviewpartnern, die in den Text eingebaut werden sollen.

Redakteure sind dazu zwar nicht verpflichtet, diese zur Abnahme zu schicken, dennoch ist es inzwischen eine übliche Praxis in Deutschland. Dazu habe ich neulich auch einen ausführlichen Artikel mit einigen Tipps geschrieben.

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9. „Nein Opa, ich arbeite nicht in der Werbung!“

Arbeitet ihr in der PR und habt anderen Menschen in drei Sätzen erfolgreich erklärt was genau euer Job ist!? Dann lasst mich diese Erklärung bitte wissen. Ich suche bis heute danach und mein Opa hat erst nach vielen Gesprächen verstanden, was ich beruflich so treibe.

10. „Überstundenausgleich“

Überstunden-Was!? – Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen 🙂 Und trotzdem mache ich meinen Job extrem gerne.

Danke an „Things PR-People don`t say“ und schade, dass die Seite nicht mehr mit neuen Sprüchen befüllt wird, aber vielleicht lebt sie ja irgendwann mal wieder auf…

***Quellenangabe Zitate: ThingsPrPeopleDontSay Facebook

2 Gedanken zu „10 Things PR-People don`t say

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