Chapeau – „Deez“ ist tolle PR

Auf aktuelle Ereignisse mit einer guten PR-Idee aufzuspringen, ist nichts Neues. Problem ist, dass viele Ideen nicht wirklich kreativ, sondern häufig recht platt sind und dann einfach untergehen, bevor jemand groß Notiz davon genommen hat. Richtig gute Einfälle stechen mir deshalb sofort ins Auge. Einer davon ist die aktuelle Aktion des Musikstreamingdienstes Deezer zur Bundestagswahl.

Als ich nach der Arbeit im Auto saß und den WDR Radiosender 1LIVE angemacht habe, unterhielten sich die Moderatoren über einen Musikstreamingdienst.

Sie erzählten, der Anbieter habe die Lieblingssongs der großen Deutschen Parteien per Umfrage ermittelt: „Die pure Lust am Leben“ (Geier Sturzflug) auf Platz 1 der FDP und „Happy“ (Pharrell Williams) auf dem zweiten Platz von CDU/CSU sind ebenso interessant, wie Bicycle Race (Queen) und „Haus am See“ (Peter Fox) auf der Liste der Grünen. Die SPD kann „Angie“ von den Rolling Stones nicht mehr hören und ein Song vom Album „Schall und Wahn“ als Number One Hit auf der Playlist der Linken, lässt schmunzeln.

In dem Talk bei 1LIVE wurden die Highlight-Songs hin und wieder kurz angespielt. Dafür eignet sich das Medium Radio natürlich perfekt. Und obwohl die Moderatoren „nur“ von einem Streamingdienst gesprochen haben (ICH dachte ehrlicherweise sofort an Spotify), ist die Botschaft bei mir angekommen.

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Da ich die Idee so cool fand, habe ich „Streamingdienst Bundestagswahl“ über Google gesucht und bin auf Deezer gestoßen. Genau genommen auf diverse aktuelle Artikel im Netz genau zu diesem Thema.

Das Unternehmen, das vor elf Jahren unter dem Namen „Blogmusik.net“ gegründet wurde, hat für die Playlisten der Parteien eine Umfrage bei den verschiedenen Pressestellen gestartet. Einzig die AfD wurde nicht mit einbezogen (was wohl die Wenigsten traurig stimmt…).

Doch die Playlists waren nur ein Teil der Aktion. Deezer hat einen „Musik-O-Mat“ kreiert. Angelehnt an den „Wahl-O-Mat“ sollen User so, über ihren Musikgeschmack, mit der richtigen Partei zusammengebracht werden. Eine nette Spielerei eben.

Diese Meldung am Tag zu lancieren, an dem die Parteien offiziell anfangen dürfen auf Plakaten für sich zu werben, war einfach ein genialer Schachzug! Aufgegriffen wurde die Aktion unter anderem von der Wirtschaftswoche, Spiegel Online, W&V und Handelsblatt.

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