ALDI nicht nur einfach, sondern clever

Dass sich beim Discounter ALDI in den letzten Monaten ganz kräftig etwas verändert hat, das ist sicherlich an niemandem vorbeigegangen, der mit offenen Augen durch die Welt läuft. Nachdem es ewig die Devise des Konzerns war, auf Werbung zu verzichten, ist das Unternehmen im vergangenen Jahr in Aktion getreten.

Werbung auf Plakaten. In fetten Anzeigen. In Spots. Eine großangelegte Kampagne in TV, Kino und im Internet.

Dafür hat man sich im Bereich des Marketing –ebenso wie in der PR– auch von der früher sehr strikten Trennung zwischen ALDI Nord und ALDI Süd verabschiedet. In der Kommunikation ist ALDI jetzt quasi eins. Im Logo nicht.

Die Gebietsgrenze liegt im Ruhrpott, in Essen. Da teilen sich der blau weiße Norden und der gelb blaue Süden. In den bundesweiten Kampagnen spielt die Trennung keine Rolle mehr.

ALDI möchte neue Kunden gewinnen. Besonders junge Kunden. Nicht zuletzt aus diesem Grund arbeiten sie unter anderem mit dem Rapper Fargo zusammen. Er hat für die Supermarktkette den Song „einfach sein“ geschrieben.

Bei Youtube ist der Titel auf Fargos Seite gut 28.000 Mal geklickt worden, im Kanal von ALDI Süd erst 9.000 Mal. Das ist jetzt nicht unbedingt die Welt…

Doch Fargo war ein guter Fang. Ein besonderer Clou ist ALDI dann Anfang diesen Monats gelungen. Sie haben den Rapper in ihrer neuen Kölner Filiale ein Konzert geben lassen. Nicht an einem normalen Einkaufstag, sondern an einem Sonntag.

Die Karten gab es nicht zu kaufen. Es waren 200 Gäste „geladen“, bzw. in einer cleveren Medienkooperation als Gewinner gekürt worden. Niemand geringeres als Deutschlands größtes Boulevard-Blatt ist auf den Zug aufgesprungen. Exklusiv durch BILD sind die Tickets verlost worden.

Aus PR-Sicht  war der Gig ein voller Erfolg. Neben der BILD, haben (natürlich) der Kölner Express, die TZ, stern.de und andere darüber geschrieben. Auch das Fernsehen war vor Ort. Neben dem Regionalfenster von Sat.1 in NRW hat sogar der öffentlich-rechtliche WDR berichtet. Nicht zu knapp.

Gerade der Sender, der ja sehr darauf bedacht ist, keine Werbung in seinem redaktionellen Programm unterzubringen, hat in der Lokalzeit einen langen Beitrag über den Event gebracht.

Schon in der Anmoderation war nicht etwa vom „Konzert in einer Discounterkette“ die Rede, nein, die Moderatorin hatte kein Problem damit, den Namen des Unternehmens in den Mund zu nehmen.

Unter den geladenen Gästen waren auch Blogger, Instagrammer und andere Influencer, die ihre Follower auf unterschiedlichen Kanälen über das Konzert informiert haben. Wichtig für die junge Zielgruppe, an die ALDI ran möchte. Genauso wichtig, wie der live Konzert-Stream im Netz -parallel zum Auftritt.

Auffallend: ein fettes Branding gab es nicht in dem Markt in Ehrenfeld. Das war aber auch nicht nötig: Die Botschaft ist angekommen!

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