Snapchat – so gelingt die Kommunikation

Über 100 Millionen Nutzer täglich, 10 Billionen betrachtete Videos am Tag und ein Marktwert von 16 Milliarden US-Dollar sprechen für sich. Snapchat ist auf der Überholspur und ist vor allem bei den 18 bis 34-Jährigen beliebt. Eine Zielgruppe, die höchst interessant für Werbetreibende und Kommunikatoren ist.

Um Snapchat als Unternehmen gezielt einzusetzen muss man wissen, warum diese App so beliebt ist und einige Grundregeln beachten.

Hemant Sashittal, Michael DeMar und Avan Jassawalla des John Fischer College und der State University of New York gingen dem Phänomen Snapchat auf den Grund. Mit insgesamt 32 Studierenden, aufgeteilt in vier Fokusgruppen, führten Sie intensive Diskussionen und Fragerunden.

Ungezwungenheit, positive Gefühle und fehlende Konsequenzen

Ein Snap – das sind 10 Sekunden Freude, Nachdenken oder Lachen. Über Snapchat kann man am Leben von Freunden und Bekannten teilhaben und diese an seinem Leben teilhaben lassen. Dazu muss man weder viel Zeit noch Aufwand investieren. Kommunikation über Snapchat ist schnell, mühelos, ungezwungen und hat kaum ernsthafte Konsequenzen, weil Bilder und Videos nach vorgegebener Zeit automatisch gelöscht werden. Genau aus diesen Gründen nutzen so viele junge Menschen Snapchat.

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PRleben bei Snapchat

Im Gegensatz zu anderen Social Media Plattformen, geht es bei Snapchat weniger um inszenierte Selbstdarstellung. Eng damit verbunden ist auch das Bewertungsklima in Sozialen Netzwerken. Auf Facebook, Instagram und Twitter können Bilder und Posts wahre Shitstorms lostreten, und diese bleiben dann jahrelang online. Auf Snapchat dagegen gibt es keine Bewertungen. Alle Teilnehmer der Studie gaben an, auf Snapchat kein Urteil über andere zu fällen und noch nie negative Rückmeldungen bekommen zu haben.

Ein weiterer Vorteil von Snapchat: die Ungezwungenheit. Weil Snaps oft an eine größere Personengruppe gesendet werden, wird nicht erwartet, dass jeder sofort antwortet.

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PRleben bei Snapchat

Fehlende Konsequenzen, Bekanntschaften zwangfrei pflegen und geringer Aufwand – sind diese Erwartungen erfüllt, so befinden sich Nutzer in einem optimalen Bereich zwischen verschiedenen Bedenken und Wünschen. Und genau dort setzt Snapchat an und stellt daher eine ganz neue Form der Beziehungspflege und Freizeitbeschäftigung dar.

Herausforderungen für Unternehmen

Unternehmen stehen dadurch ganz neuen Herausforderungen gegenüber. Sie sollen Nutzer ansprechen, die sich geringen Aufwand und keine Konsequenzen wünschen. Unternehmen müssen versuchen, ihre Marken im zuvor beschriebenen optimalen Bereich zu platzieren. Das bedeutet, keine Ansprüche stellen oder Angebote machen, keine Kaufaufforderungen und keine Beziehung oder Verpflichtungen fordern.

Snapchat lohnt sich nicht für jeden

Als Unternehmen muss man sich ganz klar fragen: Was möchte ich mit Snapchat erreichen und ist es das passende Medium für meine Ziele?

Snapchat eignet sich nicht dazu, neue Marken aufzubauen. Eine gewisse Bekanntheit sollte in der Zielgruppe vorhanden sein. Wer lediglich zum Kauf animieren möchte ist ebenfalls falsch auf Snapchat.

Snapchat dient dazu, eine Bekanntschaft zwischen Marke und Zielgruppe zu vertiefen. Die Marke tritt ins Bewusstsein der Nutzer, ohne große Ansprüche zu stellen. Sie kann zeigen, für welche Werte sie steht oder einfach nur für Unterhaltung sorgen. So gelingt der Sprung von einer fremden zu einer bekannten Marke. Klingt zunächst nicht sehr gewinnbringend, stellt aber den entscheidenden Schritt dar, um dann zur „freundschaftlichen“ und schließlich zur Lieblingsmarke zu werden.

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PRleben bei Snapchat

Unternehmen sollten also überlegen, was sie auf Snapchat erreichen möchte. Besonderen Erfolg werden sie haben, wenn sie in einer jungen Zielgruppe die eigene Marke als „Bekannten“ etablieren möchte. So fällt später der Schritt zu einer Marke, der Kunden vertrauen und sogar zur Lieblingsmarke deutlich leichter. Snapchat sollte jedoch nicht separiert, sondern immer im Zusammenspiel mit anderen Social Media Kanälen genutzt werden.

Um auf Snapchat Erfolg zu haben ist es wichtig, sich vor Augen zu führen, warum gerade junge Menschen die App nutzen und sich an deren Regeln und Erwartungen anzupassen.

Ein Unternehmen das Snapchat in den letzten Monaten geschickt eingesetzt hat, ist zum Beispiel die REWE Gruppe. Sie hat den Kanal genutzt, um Azubis zu werben. Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag der Studentin Inga Frey von der Uni Hohenheim den sie für PRleben verfasst hat. Gemeinsam mit ihren Kommilitonen betreibt sie das spannende Projekt PRtransfer.

Ein Gedanke zu „Snapchat – so gelingt die Kommunikation

  1. inkaverliebt sagt:

    Cooler Beitrag!!

    Ich selbst bin mit 28 auch absoluter Snapchat-Fan, weil es total authentisch ist (und die Filter liebe ich auch sehr, so ganz nebenbei :D).

    Besonders klasse finde ich persönlich, dass ich die Kurzfilme am Ende des Tages auch als ganze „Story“ abspeichern kann – mit Kind ein tolles Tool, um Erinnerungen direkt als „zusammengeschnittene Clips“ parat zu haben :-). Werde es auch im Urlaub nutzen, es ist einfach mega praktisch und macht total viel Spaß! 🙂

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