„Es gibt immer Chancen… die sollte man nutzen!“

Es gibt Menschen die es schaffen, bei nur einem Treffen einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Einer dieser Menschen auf meinem Weg ist Frank Behrendt. Seine Art zu reden begeistert und reißt mit, keiner antwortet so schnell auf Emails wie er und seine Einstellung zum Job ist vorbildhaft! Mehr dazu gibt es in seinen Büchern.

Bei PRleben spricht Frank Behrendt unter anderem darüber, was gute Kommunikation bedeutet und wie Berufseinsteiger den Weg in die Brache finden.

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Frank Behrendt,
Senior Advisor bei Serviceplan

Heute sind Sie Autor und Senior Advisor bei Serviceplan…nach langer Zeit im Vorstand dort. Für viele Menschen ein Traumjob. Wie war Ihr Weg dorthin?

Ganz ehrlich – ich wäre lieber TV-Moderator geworden wie Thomas Gottschalk (lacht). So viel zum Thema Traumjob. Mein Weg begann an der Deutschen Journalistenschule in München, eine Top Grundlage. Danach war ich in der Unternehmenskommunikation bei Henkel. Dann kam meine erste Agentur – Kohtes&Klewes. Im Anschluss hat es mich in die Verkaufsförderung verschlagen zu Stein Promotions. Die haben einen „ungewöhnlichen Job für ungewöhnlichen Typen“ in der FAZ gesucht. Volltreffer, fast 10 Jahre war ich da, bevor ich zu Universal Music und RTL ins Entertainment Business gewechselt bin.

Man sieht schon – ich tauge nicht als Vorbild für einen gradlinigen Lebenslauf, der passt auch nicht zu mir. Im Jahr 2000 bin ich dann zu Pleon gegangen, heute Ketchum Pleon. Da war ich lange Jahre Deutschland-CEO bevor ich dann nach dem Merger 2011 bei fischerAppelt in den Vorstand berufen wurde. Langweilig war es nirgendwo.

Im Laufe Ihres Berufslebens haben Sie wohl unzählige PR-Kampagnen mit Ihrem Team umgesetzt! Welche ist Ihnen am nachhaltigsten im Gedächtnis geblieben und warum?

Die Bezeichnung „PR“ mag ich nicht mehr, das mir zu viel „Silo“. Ich rede lieber von Kommunikation.

Für immer nachhaltig im Kopf bleibt mir unsere Kampagne „Deutschland findet Euch“ für die Initiative ‚Vermisste Kinder’. Wenn ich den Award-Film sehe, in der der frühere Kapitän vom FC Bayern Mark van Bommel mit dem Bild eines vermissten Kindes anstatt eines Einlaufkindes aufs Feld kommt, schießen mir immer noch die Tränen in die Augen.

Was bedeutet für Sie gute PR? Welche Eigenschaften sollte ein guter PR-Mensch mitbringen?

Gute Kommunikation muss für Gesprächsstoff sorgen und etwas bewegen. Ein guter Kommunikator muss offen sein, neugierig und breit interessiert. Und ich finde, dass man in dieser Branche auch selbst kommunikativ sein sollte.

Was sollte ein Kommunikator im Job auf jeden Fall vermeiden? An welches negative Erlebnis erinnern Sie sich?

Vermeiden sollte man das Vertuschen, am Ende kommt doch alles raus und der Schaden ist viel grösser. Ich bin ein Freund von Klartext und das langjährige Credo von fischerAppelt „schärfen statt glätten“ gefällt mir immer noch ausgesprochen gut. An negative Erlebnisse erinnere ich mich nicht, die lösche ich automatisch, denn ich schaue immer nach vorne, bin ein total positiv denkender Mensch.

Was raten Sie jungen Menschen, die in die Kommuniktion möchten? Welchen Weg sollten sie einschlagen?

Wer in die Kommunikation möchte, sollte sich im Vorfeld intensiv mit der Branche beschäftigen, sich Unternehmen und Agenturen anschauen, mit den Profis reden bei entsprechenden Veranstaltungen. Den einen Weg gibt es nicht, man muss reinkommen und dann zur rechten Zeit am richtigen Ort sein. Es gibt immer Chancen, die sich bieten, die sollte man nutzen und dabei auch mal mutig sein. Auch ein Side-Step abseits der klassischen Route ist eine Bereicherung. Ich profitiere heute von allen Stationen meiner Karriere, gerade weil sie so unterschiedlich waren.

Welches Unternehmen / welche Marke leistet Ihrer (ganz persönlichen) Meinung nach richtig gute PR-Arbeit und was beeindruckt Sie daran?

Ach da gibt es viele. Meinen großen Respekt haben Lufthansa und Germanwings. Was Management und Kommunikatoren da nach dem Absturz der Maschine geleistet haben, war außergewöhnlich. In der Krise zeigt sich ungeschminkt, wer ein Meister seines Fachs ist und wer nicht.

Was ist Ihnen im Umgang mit Medien / Journalisten wichtig?

Ehrlichkeit und Fairness!

Könnten Sie sich vorstellen, als Journalist zu arbeiten?

Nein, definitiv nicht. Wenn ich mal nicht mehr in Sachen Kommunikation berate, möchte ich einen eigenen Spielzeugladen haben – das würde meinem Traumjob ziemlich nahe kommen.

Vielen Dank für das interessante Gespräch, Herr Behrendt!

7 Gedanken zu „„Es gibt immer Chancen… die sollte man nutzen!“

  1. inkaverliebt sagt:

    Wirklich beeindruckend! 🙂

    PS: I love your Blog! <3 Am meisten liebe ich bei deinen Fragen übrigens immer die nach den Firmen mit richtig guter PR-Arbeit :). Immer wieder total spannend :-). xx

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