Wie US-Korrespondenten an ihre Themen kommen….

…warum die Gärten in Kalifornien -trotz der Trockenheit- super grün sind, warum es schlecht ist, als PR-Mensch keine Aufmerksamkeit zu erregen und was das alles mit dem Hessischen Rundfunk zu tun hat, — darüber spricht die Journalistin und Moderatorin Selma Üsük im Interview mit Verena Bender.

Selma war unter anderem eine Zeit lang in den USA und hat die öffentlich rechtlichen Radio-Stationen in Deutschland (wie 1LIVE, SWR3, N-Joy u.a.) mit Inhalten versorgt.

Inzwischen ist Selma zu einer Personal Brand für den Sender geworden. Sie hat ihre Positionierung und geht damit in die Sichtbarkeit. Sollte dich das auch interessieren, lass uns gerne über ein 1-zu-1 Personal Branding Coaching sprechen.

Selma Üsük
Selma Üsük, Moderatorin und Journalistin beim hr

Was genau ist dein Job und wie bist du dazu gekommen?

Ich arbeite beim hr als Moderatorin und Redakteurin. Vor 11 Jahren habe ich bei hr3 angefangen und seit 4 Jahren bin ich auch beim Fernsehen.

Ich wollte schon immer Journalistin werden. Also habe ich studiert, ein Volontariat gemacht und habe dann bei hr3 meinen beruflichen Werdegang gestartet.

Für eure Sendung „Hallo Hessen“ braucht ihr regelmäßig gute Themen und interessante Gäste. Wie kommt ihr an daran? Sucht ihr sie aus? Werden sie euch angeboten? Wie muss man sich das vorstellen?

„Hallo Hessen“ läuft seit 3 Jahren und im Laufe der Jahre konnten wir uns ein gutes Image aufbauen. Inzwischen ist es so, dass sich Künstleragenturen bei uns in der Redaktion melden und ihre Buchautoren, Schauspieler etc. als Gast vorschlagen. Wichtig ist uns, dass unsere Gäste einen Hessenbezug haben.

Beispiel: Die Bunte Chefredakteurin Patricia Riekel war neulich in meiner Sendung zu Gast. Ein Wunschgast, der auch hessische Wurzeln hat. Das ist ideal!!

Wenn ihr einen Gast angeboten bekommt, nach welchen Kriterien entscheidet ihr, ob das Angebot relevant ist oder eher nicht?

Ganz wichtig ist immer der Hessenbezug. Relevant ist natürlich auch, ob der Gast mit seinem Thema die breite Masse anspricht oder nicht.

Ist dir ein bestimmter Talk oder ein bestimmtes Thema aus eurer Sendung ganz besonders in Erinnerung geblieben und falls ja, warum?

Ich moderiere die Sendung täglich. Das heißt, es kommen und gehen viele Gäste. Aber es gibt natürlich viele, die mir während der 90 Minuten Sendezeit sehr ans Herz wachsen. Ich mag authentische Menschen, die Herz haben und Humor. Die sich nicht so wichtig nehmen. Die Schauspielerin Anita Kupsch war ein Highlight-Gast. Sie war wahnsinnig lustig.

Selma Üsük (hr) und Patricia Riekel (Hubert Burda Media) PRleben, PR, Blog, Verena Bender
Selma Üsük (hr) und Patricia Riekel (Hubert Burda Media)
Quelle: facebook

Die Chefredakteurin der BUNTE Patricia Riekel war auch ganz bezaubernd. Sie hat sehr viel Persönliches und Intimes von sich preisgegeben. Es gibt so viele Gäste, die ich nach der Sendung nicht gehen lassen will, weil ich sie so sehr ins Herz geschlossen habe.

Du warst eine Zeitlang als Korrespondentin fürs Radio in den USA. Wie bist du da an Themen und Geschichten gekommen?

Die Themen habe ich aus Zeitungen, aus dem Radio oder aus dem Fernsehen generiert. Viele Geschichten liegen aber auch auf der Straße. Das heißt, man muss einfach nur neugierig durch die Welt gehen, dann kommt man schnell auf Ideen.

Ein Beispiel: In Kalifornien ist es sehr trocken, es regnet selten und dadurch muss oft Wasser gespart werden. Manchmal ist es so extrem, dass es sogar verboten ist, den Vorgarten zu wässern. Die Kalifornier sind da sehr erfinderisch und sprühen den Rasen einfach mit grüner Farbe an. Das habe ich beobachtet und als Geschichte fürs deutsche Radio umgesetzt. Manchmal melden sich auch die Redaktionen/Sender aus Deutschland und haben eine Idee und bitten um eine Umsetzung.

Was bedeutet für dich gute PR? Kannst du sagen, welche Eigenschaften ein guter PR-Mensch mitbringen und was er auf jeden Fall vermeiden sollte?

Gute PR ist, wenn man nicht merkt, dass es PR ist.

Ein guter PR Mensch sollte in der Lage sein, Interesse zu wecken. Als Journalist erreichen dich täglich viele Mails. Vieles geht auch einfach unter, weil der PR Text zu langweilig geschrieben ist. Die Aufmerksamkeit, das Interesse ist schnell weg. Ein PR Text sollte kurz und knapp sein und eine Geschichte erzählen, die man hören/lesen will.

Könntest du dir vorstellen vom Journalismus in die PR zu wechseln? Warum /warum nicht?

Ich liebe meinen Job! Ich werde nie wechseln.

Vielen Dank, Selma!

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