„Man trifft sich immer zweimal im Leben – und in den Medien gilt das doppelt und dreifach“

So viele Live-TV Stunden, wie die Moderatorin Emily Whigham haben (trotz ihren noch jungen Alters) nicht viele Menschen auf dem Buckel. Was sie bei ihrem engen Zeitplan von PR-Menschen erwartet und warum Heizstrahler sie manchmal richtig glücklich machen würden, hat sie im Interview mit PRleben erzählt.

TV Moderatorin Emily Whigham (Credit: Anna-Lisa Lüdecke) PRleben, Verena Bender

TV Moderatorin Emily Whigham (Credit: Anna-Lisa Lüdecke)

Was genau ist dein Job und wie bist du dazu gekommen?

Ich moderiere die Sendungen NRW Live, NRW Late Night, AppsNight und More Music bei NRW.TV. Ich darf in diesen Sendungen mit Musikern und Künstlern sprechen, über Mode und Events berichten, die neuesten Clips und die vielen verschiedenen Apps vorstellen – ich stehe seit 1998 vor der Kamera (NBC GIGA, ––Qatar One, etc) und habe 1995 bei VIVA meine Laufbahn beim Fernsehen begonnen. Zusätzlich habe ich in Los Angeles für das AFI (German Films), bei der Deutschen Welle und für das Modelabel „Diesel“ gearbeitet. Außerdem moderiere ich auf Events, Messen und Filmpremieren.

Wie kommst du in deinem Job am häufigsten an gute Geschichten, Informationen? Social Media, Newsseiten im Netz, persönliche Kontakte, eigene Recherche…

Das ist immer eine Mischung – aber in den letzten Jahren wird es immer klarer, wie wichtig persönliche und gewachsene Kontakte sind. Bei Facebook, Twitter und Co liest man vielleicht die Meldung – aber die Bestätigung und den passenden Gast bekommt man nur mit guten Kontakten. Man trifft sich immer zweimal im Leben – und in den Medien gilt das doppelt und dreifach.

Was bedeutet für dich gute PR? Kannst du sagen, welche Eigenschaften ein guter PR-Mensch mitbringen sollte?

Ein guter PR-Mensch muss schnell reagieren, unkompliziert sein, zum Punkt kommen und wenn möglich, auf die Wünsche des Redakteurs eingehen. Ich freue mich immer, wenn ich ein Telefonat mit einem PRler führe, das schnell zu Ende ist und Ergebnisse bringt – das liegt nicht daran, dass ich nicht gerne quatsche – aber leider fehlt oft die Zeit.

Kannst du dich an eine PR-Aktion erinnern, die du richtig gut fandest?

Die gibt es immer wieder – besonders schön ist es, wenn man überrascht wird. Zum Beispiel große Konzerne, die sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, die auf dem Boden geblieben sind und unabhängig von der Größe es schaffen, mich als Gast zu überraschen und mir bei einem Event das Gefühl geben, willkommen zu sein.

Was sollte ein PR-Mensch im Job auf jeden Fall vermeiden? Gab es mal ein negatives PR-Erlebnis?

Ich finde, ein PR-Mensch muss seine Grenzen kennen – das heißt, natürlich darf er nachfragen, ob ein Thema doch interessant für den Redakteur sein könnte – aber, wenn man einmal „nein“ gesagt hat, dann sollte er diese Entscheidung auch akzeptieren. Oder zumindest sich einen anderen Ansatz einfallen lassen, bevor er noch mal anruft oder die fünfte Mail schreibt.

Es ist schwer auf Events zu drehen, wenn die Arbeit der Redakteure und Kameraleute nicht respektiert wird und man sich eher als störend empfindet – wir machen unseren Job und davon profitiert die Sendung natürlich, aber der Kunde eben auch!

Ich weiß nicht, wie oft ich bei Filmpremieren bei 5 Grad minus stundenlang draußen am roten Teppich stand (ohne Heizstrahler) und das „Talent“ dann an mir vorbeigerauscht ist (mit den Worten: „es ist mir viel zu kalt hier draußen…“) Du bekommst ja viele Angebote von PR-Menschen, welche Angebote sind dir am liebsten und womit kannst du gar nichts anfangen?

Die schönsten Angebote passen zu den Sendungen, die ich moderiere – das macht meine Arbeit viel einfacher. Außerdem ist es toll, wenn es die Aktion exklusiv bei mir gibt .

Könntest du dir vorstellen, vom Journalismus in die PR zu wechseln? Warum /warum nicht?

Sagen wir mal so – ich habe das schon mal gemacht – und ich bin nicht die Richtige dafür – ich kann mir lebhaft vorstellen, wie es ist, mit so einer Journalistin wie mir zu arbeiten –unglaublich anstrengend 🙂

Vielen Dank, Emily!

4 Gedanken zu „„Man trifft sich immer zweimal im Leben – und in den Medien gilt das doppelt und dreifach“

Kommentar verfassen